Rewe-Boss Caparros geht gerichtlich gegen die Übernahme vor. (Foto: Rewe)
Rewe-Boss Caparros geht gerichtlich gegen die Übernahme vor. (Foto: Rewe)

Rewe zieht vor Gericht

Die Rewe Group hat wie angekündigt offiziell Beschwerde gegen die Ministererlaubnis von Sigmar Gabriel für den Edeka/Tengelmann-Deal eingelegt.

Beim Oberlandesgericht Düsseldorf ging ein entsprechendes Schreiben ein, mit dem die Rewe Group nun auf dem Gesetzesweg gegen die per Ministererlaubnis genehmigte Übernahme der 451 Tengelmann-Filialen durch die Edeka-Gruppe vorgehen will.

Rewe-Boss Alain Caparros ließ damit seinen deutlichen Worten Taten folgen. Bereits letzte Woche, als Wirtschaftsminister Gabriel unter strengen Auflagen seine Erlaubnis für den umstrittenen Übernahme-Deal gab, kritisierte Caparros die Zustimmung als "schlechte Entscheidung". Gabriel habe "alle konkreten Alternativen und besseren Lösungen für die Zukunft der Beschäftigung bei Kaiser's Tengelmann und für fairen Wettbewerb im deutschen LEH völlig unberücksichtigt gelassen", so Caparros wörtlich.

Die Rewe Group hatte ihrerseits im laufenden Verfahren Interesse an einer Übernahme der Tengelmann-Filialen geäußert. Das Bundeskartellamt hatte eine vollständige Übernahme von Tengelmann durch die marktführende Edeka Gruppe aus wettbewerbsrechtlichen Gründen ebenso abgelehnt wie die Monopolkommission.

Beobachter rechnen nun mit einer weiteren zeitlichen Verzögerung im Übernahmeverfahren. Die Edeka Gruppe hatte bereits letzte Woche angekündigt, alle von Gabriel mit der Ministererlaubnis verknüpften Bedingungen rasch zu erfüllen.

GZ 09/24

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