Die Menge der Einwegverpackungen steigt weiter an (Foto: Fiedels/fotolia.com)
Die Menge der Einwegverpackungen steigt weiter an (Foto: Fiedels/fotolia.com)

Kritik am geplanten Wertstoffgesetz

Der aktuelle Arbeitsentwurf des Wertstoffgesetzes eignet sich nicht, das im Kreislaufwirtschaftsgesetz festgelegte Ziel der Abfallvermeidung umzusetzen und Mehrwegsysteme zu fördern. Zu dieser Einschätzung kommt die „Allianz für Mehrweg“, die aus der Deutschen Umwelthilfe (DUH) und mehrwegorientierten Verbänden der Getränkewirtschaft besteht. Sie kritisieren, dass Ziele und Strategien zum Schutz des weltweit größten Mehrwegsystems für Getränkeverpackungen fehlten. Gleichzeitig richte der Gesetzentwurf einen zu starken Fokus auf das Sammeln sowie Recyceln von Verpackungen, anstatt diese zu vermeiden.

Die „Allianz für Mehrweg“ fordert die Umweltministerin Barbara Hendricks auf, die im Kreislaufwirtschaftsgesetz festgelegte Abfallhierarchie korrekt umzusetzen und den Ausbau von Mehrwegverpackungen gesetzlich festzulegen. Um den Trend hin zu Einweggetränkeverpackungen zu stoppen, seien zudem die Einführung einer verpflichtenden Kennzeichnung auf dem Produkt und eine Lenkungsabgabe auf Einwegflaschen und Dosen in Höhe von 20 Cent notwendig.

Eine aktuelle Umfrage der TNS Emnid Medien- und Sozialforschung belege, dass auch 13 Jahre nach der Einführung des Einweg-Pfandes nur 45 Prozent der Bevölkerung wissen, dass es neben bepfandeten Mehrwegflaschen auch bepfandete Einwegflaschen gibt. Um die bestehenden Verwechslungsrisiken zwischen Mehrweg- und Einweggetränkeverpackungen für Verbraucher zu minimieren, ist aus Sicht der Verbände eine deutliche und rechtlich bindende Verbraucherkennzeichnung dringend erforderlich.

 

 

GZ 09/24

Themen der Ausgabe

Titelthema: Gleisanschluss

Industrie und Getränkefachgroßhandel nehmen die Schiene ins Visier. Dekarbonisierung und Personalmangel drängen zum Umdenken. 56 Organisationen haben zu Beginn des Jahres die „Charta für die Schiene“ unterschrieben. Die Zeit drängt, denn der Gesetzgeber verlangt bis 2030 eine CO2-Reduktion von 40 Prozent gegenüber 2018. Die Crux: eine marode Bahn.

Aktuelles Interview: Maximilian Huesch

Maximilian Huesch ist Logistikexperte, Beirat und geschäftsführender Partner bei Huesch & Partner. Im Interview mit der GZ macht der Profi deutlich, vor welchen Herausforderungen die Branche steht, den Verkehr aufzugleisen.

Gastkommentar: Marcus Vollmers

Marcus Vollmers ist Geschäftsführer der Get N GmbH & Co. KG in Langenhagen, einem bundesweiten Zusammenschluss regional marktführender Getränke-Fachgroßhandelsunternehmen. Im Gastkommentar erklärt der Geschäftsführer, welche Vorteile eine stärkere Nutzung des Schienenverkehrs in Bezug auf Nachhaltigkeit und Bewältigung des Fachkräftemangels bieten.