Gerolsteiner setzt auf digitale Strategie

"Die digitale Welt verändert alles“, ist man in der Vulkaneifel sicher. Und hierauf möchte der Mineralwasser-Primus nicht nur vorbereitet, sondern selbst ein aktiver Part dieser Entwicklung sein. Das ganz zentrale Thema sei dabei der gesamte Bereich der Information, denn das durch das Internet drastisch gestiegene Informationsangebot auf der einen Seite schaffe auch zugleich ein völlig neues Informationsbedürfnis beim Konsumenten auf der anderen Seite, analysiert Gerosteiner-Marketingleiter Marcus Macioszek die neue Ausgangslage.

„Produktversprechen werden nicht nur gehört, sondern inzwischen überprüft und hinterfragt“, betont der Marketingfachmann. Deshalb stehen auch mit dem ab Januar 2015 verfügbaren neuen Internetauftritt des Brunnens die Themen Transparenz und Information ganz oben auf der Liste, wie Gerolsteiner-Chef Axel Dahm ausführt.
Die gesamte Kommunikation des großen Traditionsbrunnens soll auf zwei entscheidenen Säulen ruhen: nämlich Image und Aufklärung und hierbei „Qualität als elementarer Bestandteil unserer Markenkommunikation“.

Und natürlich soll es auch weiterhin klassische TV-Spots und Printwerbung geben, aber die digitale Vernetzung des Markenartiklers mit seinen (potenziellen) Konsumenten soll ganz gezielt forciert werden: mit speziellen Apps, Info-Trailern auf Youtube, dem im Netz verfügbaren Mineralienrechner und ähnlichem mehr.

Eines soll aber allen Formaten und Auftritten gemeinsam sein: nämlich dem Konsumenten auf Augenhöhe zu begegnen und nicht „nur“ ein Produktversprechen, sondern ein langfristiges Unternehmensversprechen zu geben, wie die Gerolsteiner-Verantwortlichen in ihrem Ausblick unterstreichen.

Denn für Axel Dahm, der für die erfolgreiche Qualitätsoffensive des Brunnens der letzten Jahre verantwortlich zeichnet, steht hundertprozentig fest: „Transparenz und wirkliche Nachhaltigkeit werden noch viel stärker an Bedeutung gewinnen.“

Für den Brunnenchef gehört zu dieser Transparenz gegenüber dem Kunden auch, dass man in Gerolstein Kundenanfragen nicht einem unpersönlichen Callcenter überlässt, sondern einen festen Stab von sechs Mitarbeiterinnen beschäftigt, die nur für die Telefonnachfragen – rund 7.400 im Jahr – sofort zur Verfügung stehen.

Und: Mit der konsequenten digitalen Präsenz-Strategie sieht sich Gerolsteiner durchaus auch als Vorreiter im Mineralwassermarkt. Mit einer anderen Vorreiterrolle ist Axel Dahm ebenfalls überaus zufrieden: Das von Gerolsteiner sehr erfolgreich eingeführte In­dividual-Glasgebinde habe nicht zuletzt auch durch die Zahl der zahlreichen Nachfolgebetriebe zu einer echten Stabilisierung des Glas-Segments geführt.

GZ 09/24

Themen der Ausgabe

Titelthema: Gleisanschluss

Industrie und Getränkefachgroßhandel nehmen die Schiene ins Visier. Dekarbonisierung und Personalmangel drängen zum Umdenken. 56 Organisationen haben zu Beginn des Jahres die „Charta für die Schiene“ unterschrieben. Die Zeit drängt, denn der Gesetzgeber verlangt bis 2030 eine CO2-Reduktion von 40 Prozent gegenüber 2018. Die Crux: eine marode Bahn.

Aktuelles Interview: Maximilian Huesch

Maximilian Huesch ist Logistikexperte, Beirat und geschäftsführender Partner bei Huesch & Partner. Im Interview mit der GZ macht der Profi deutlich, vor welchen Herausforderungen die Branche steht, den Verkehr aufzugleisen.

Gastkommentar: Marcus Vollmers

Marcus Vollmers ist Geschäftsführer der Get N GmbH & Co. KG in Langenhagen, einem bundesweiten Zusammenschluss regional marktführender Getränke-Fachgroßhandelsunternehmen. Im Gastkommentar erklärt der Geschäftsführer, welche Vorteile eine stärkere Nutzung des Schienenverkehrs in Bezug auf Nachhaltigkeit und Bewältigung des Fachkräftemangels bieten.