Die Lage auf dem Glasmarkt bleibt weiterhin angespannt, wie Verallia in ihrem Konzernbericht verkündet. Zuerst kam Corona, nun erschwert der Russland-Ukrainie-Konflikt die Situation auf dem Glasmarkt. (Foto: Adobe Stock)
Die Lage auf dem Glasmarkt bleibt weiterhin angespannt, wie Verallia in ihrem Konzernbericht verkündet. Zuerst kam Corona, nun erschwert der Russland-Ukrainie-Konflikt die Situation auf dem Glasmarkt. (Foto: Adobe Stock)

Verallia nur knapp unter Vorjahresergebnis

Verallia lag im Geschäftsjahr 2021 beim Umsatz und Ergebnis knapp unter Vorjahresniveau, wie der Verpackungsglas-Hersteller meldet.

So betrug nach Angaben des Unternehmens der Konzernumsatz  551,8 Millionen Euro (Vorjahr: 555,3 Mio. Euro) und das Konzern-Ergebnis (EBITDA) 115,5 Millionen Euro (Vorjahr 120,7 Mio. Euro). Sie lagen somit 0,6 bzw. 4,3 Prozent unter den Werten des Vorjahres.

Der Umsatzrückgang konzentriere sich nach Unternehmensangaben auf die erste Jahreshälfte, während der Umsatz in der zweiten Jahreshälfte wieder etwas stieg. Der Rückgang im Gesamtjahr sei mengen- und währungsbedingt, eine etwas verbesserte Preisstruktur habe dem entgegengewirkt.

Das Konzernergebnis nach Abzug des Anteils der Minderheitsaktionäre soll laut Verallia 45,0 Millionen Euro (Vorjahr: 59,1 Mio. Euro) betragen haben. Maßgeblich für die Verringerung seien neben den niedrigeren Umsätzen höhere Umsatzkosten sowie negative Währungseffekte. Trotz gesunkener Umsätze seien die Umsatzkosten gestiegen, in erster Linie zurückzuführen auf höhere Energiekosten sowie allgemeine Inflationseffekte, wie es von Unternehmensseite heißt.

In allen für Verallia Deutschland geographisch relevanten Märkten habe die Covid-19-Pandemie auch im Geschäftsjahr 2021 nach wie vor Auswirkungen auf die Nachfrage und den Absatz in bestimmten Produktbereichen gehabt. Zusätzlich seien gegen Ende des Geschäftsjahres negative Inflationseffekte, insbesondere im Energiebereich, hinzugekommen. In der Folge seien beide Segmente, Deutschland und Osteuropa, hinter den ursprünglichen Erwartungen und hinter dem Vorjahresniveau zurückgeblieben, konstatiert das Aktienunternehmen.

Alle Produktbereiche von kurzfristigen Nachfrageschwankungen betroffen

Im europäischen Umfeld sei die Nachfrage auf dem Behälterglasmarkt tendenziell leicht höher als im Vorjahr gewesen. Grundsätzlich seien jedoch alle Produktbereiche von kurzfristigen Nachfrageschwankungen betroffen gewesen, so Verallia. Herausfordernd sei vor allem. in Deutschland die von Kunden gewünschte hohe Flexibilität gewesen. Kurze Reaktionszeiten seien jedoch eine der Stärken von Verallia Deutschland, was die Marktposition prinzipiell weiter gestützt habe.

Die osteuropäischen Konzerngesellschaften hätten sich im Geschäftsjahr 2021 ebenfalls in einem relativ stabilen Behälterglasmarkt bewegt. In Russland sei der Glasabsatz 2021 im Vergleich zum Vorjahr konstant gewesen, so Verallia. In der Ukraine habe der Glasmarkt ein moderates Wachstum verzeichnet, sei aber hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Bei Verallia Deutschland habe der Umsatz 415,0 Millionen Euro betraten (Vorjahr: 420,5 Mio. Euro) und habe damit zumindest annährungsweise in der intern erwarteten Größenordnung gelegen. Die aufgrund des Gewinnabführungsvertrags abgeführten Gewinne hätten im Berichtsjahr bei 55,6 Milionen Euro (Vorjahr: 49,6 Mio. Euro) gelegen.

Wie im Risikobericht des Geschäftsberichts dargestellt, könnten sich durch den Krieg zwischen Russland und der Ukraine negative Auswirkungen auf den Verallia Deutschland Konzern ergeben, prognostiziert der Verpackungsglas-Hersteller. Konkrete Szenarien seien derzeit allerdings noch nicht vorhersehbar. //pip

GZ 09/24

Themen der Ausgabe

Titelthema: Gleisanschluss

Industrie und Getränkefachgroßhandel nehmen die Schiene ins Visier. Dekarbonisierung und Personalmangel drängen zum Umdenken. 56 Organisationen haben zu Beginn des Jahres die „Charta für die Schiene“ unterschrieben. Die Zeit drängt, denn der Gesetzgeber verlangt bis 2030 eine CO2-Reduktion von 40 Prozent gegenüber 2018. Die Crux: eine marode Bahn.

Aktuelles Interview: Maximilian Huesch

Maximilian Huesch ist Logistikexperte, Beirat und geschäftsführender Partner bei Huesch & Partner. Im Interview mit der GZ macht der Profi deutlich, vor welchen Herausforderungen die Branche steht, den Verkehr aufzugleisen.

Gastkommentar: Marcus Vollmers

Marcus Vollmers ist Geschäftsführer der Get N GmbH & Co. KG in Langenhagen, einem bundesweiten Zusammenschluss regional marktführender Getränke-Fachgroßhandelsunternehmen. Im Gastkommentar erklärt der Geschäftsführer, welche Vorteile eine stärkere Nutzung des Schienenverkehrs in Bezug auf Nachhaltigkeit und Bewältigung des Fachkräftemangels bieten.