Das war's erst einmal mit den Übernahmeplänen der Edeka (Foto: Edeka Group).
Das war's erst einmal mit den Übernahmeplänen der Edeka (Foto: Edeka Group).

Gericht stoppt Gabriels Zusage

Der geplante Kauf der Tengelmann-Filialen durch die Edeka Gruppe ist erst einmal gestoppt: Das Oberlandesgericht Düsseldorf hat entschieden, dass eine Übernahme erst über die Bühne gehen darf, wenn über die Rechtsbeschwerden von Rewe und Markant gegen die am 17. März 2016 ergangene Ministererlaubnis entschieden worden sei.

Das Gericht lässt dabei an seiner Haltung keinen Zweifel: Der erste Kartellsenat habe "ernstliche Zweifel" an der Rechtmäßigkeit der Sondergenehmigung und habe deshalb die aufschiebende Wirkung der Beschwerde angeordnet. "Die Erlaubnis erweist sich schon nach vorläufiger Prüfung im Eilverfahren als rechtswidrig", teilt das Gericht in einem Schreiben mit. Ein wichtiger Grund für diese Entscheidung: Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) sei befangen und nicht neutral gewesen, zudem habe er in der entscheidenden Phase geheime Gespräche mit Tengelmann und Edeka geführt.

Das jüngste Urteil ist nicht nur eine schallende Ohrfeige für den SPD-Minister, der sich über die Entscheidung des Kartellamtes, die Übernahme wegen zu starker Machtkonzentration nicht zuzulassen, hinweggesetzt hatte. Es könnte die ohnehin sehr schwierige und kritisch beäugte Übernahme auf lange Zeit verzögern. Immer wieder war Kritik an dem Edeka-/Tengelmann-Deal nicht nur von Verbraucherschützern, sondern auch von Gewerkschaften wegen des drohenden Arbeitsplatzabbaus laut geworden.

GZ 09/24

Themen der Ausgabe

Titelthema: Gleisanschluss

Industrie und Getränkefachgroßhandel nehmen die Schiene ins Visier. Dekarbonisierung und Personalmangel drängen zum Umdenken. 56 Organisationen haben zu Beginn des Jahres die „Charta für die Schiene“ unterschrieben. Die Zeit drängt, denn der Gesetzgeber verlangt bis 2030 eine CO2-Reduktion von 40 Prozent gegenüber 2018. Die Crux: eine marode Bahn.

Aktuelles Interview: Maximilian Huesch

Maximilian Huesch ist Logistikexperte, Beirat und geschäftsführender Partner bei Huesch & Partner. Im Interview mit der GZ macht der Profi deutlich, vor welchen Herausforderungen die Branche steht, den Verkehr aufzugleisen.

Gastkommentar: Marcus Vollmers

Marcus Vollmers ist Geschäftsführer der Get N GmbH & Co. KG in Langenhagen, einem bundesweiten Zusammenschluss regional marktführender Getränke-Fachgroßhandelsunternehmen. Im Gastkommentar erklärt der Geschäftsführer, welche Vorteile eine stärkere Nutzung des Schienenverkehrs in Bezug auf Nachhaltigkeit und Bewältigung des Fachkräftemangels bieten.