Gerolsteiner kann trotz großer Sprudlerkonkurrenz wie Sodastream & Co. mit Mineralwasser beim Verbraucher punkten und sogar seine Marktführerschaft weiter ausbauen. (Foto: Gerolsteiner)
Gerolsteiner kann trotz großer Sprudlerkonkurrenz wie Sodastream & Co. mit Mineralwasser beim Verbraucher punkten und sogar seine Marktführerschaft weiter ausbauen. (Foto: Gerolsteiner)

Gerolsteiner sprudelt nach vorn

Gerolsteiner hat seine Marktführerschaft  im Kerngeschäft Mineralwasser konsequent ausgebaut und will die Position 1 auch in Zukunft weiter nach vorne entwickeln. Zugleich möchte das Unternehmen in Zukunft vermehrt im Segment der Erfrischungsgetränke wachsen.

Grund sei nicht zuletzt der weiterhin stark wachsende Markt der Wassersprudler, die wie Sodastream (PepsiCo) ihre Käuferreichweite (+2,5 Prozent) auf nun 12,3 Prozent ausgebaut haben. Insgesamt seien in dem von Leitungswasser aufgesprudelten Markt Volumengewinne von 37 Millionen Liter durch Intensivierung erzeugt worden. 118 Millionen Liter seien von anderen AfG-Segmenten noch hinzugekommen. Allein die Käuferreichweite bei Sirupen stieg um 2,7 Prozent auf knapp 20 Prozent. 

"Mineralwasser steht in einem stärker werdenden Wettbewerb mit anderen Trinkangeboten, Einstellungen und das Konsumverhalten wandeln sich: das führt zu Verschiebungen im Markt", sagt Roel Annega, Vorsitzender der Geschäftsführung des Gerolsteiner Brunnens. "Unser Ziel ist es, unsere Position als Nr. 1 im deutschen Mineralwassermarkt weiter auszubauen und dazu beizutragen, das Naturprodukt Mineralwasser zu stärken und es zukunftsfähig zu positionieren." Trotz Flutkatastrophe Mitte Juli und den sich daraus ergebenden Einschränkungen in der Logistik durch das überflutete Betriebsgelände und zerstörter Bahninfrastruktur konnte der Mineralbrunnen im Zeitraum Januar bis September 2021 seinen Mineralwasser-Umsatz verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um 1,5 Prozent nach eigenem Bekunden steigern. Das Unternehmen habe sich somit erfolgreich vom insgesamt rückläufigen Trend im Mineralwassermarkt (Umsatz: -4,3 Prozent, Quelle: Nielsen) abgekoppelt. Der Umsatz-Marktanteil von Gerolsteiner sei damit weiter von 9,5 Prozent auf 10,1 Prozent gestiegen. 

Erfrischungsgetränke sollen neue Wachstumsimpulse geben

Zugleich wolle man in den kommenden Jahren das Geschäftsfeld der Erfrischungsgetränke sukzessive weiterentwickeln und auf innovative Getränkekonzepte und Gebinde setzen, die auf die Verbraucherwünsche zugeschnitten seien, erläutert Annega die strategische Ausrichtung des Mineralbrunnens. Leitlinie und gemeinsame Basis bleibe für das Unternehmen aus der Vulkaneifel der Dreiklang aus Qualität, Nachhaltigkeit und Innovation. Das Gerolsteiner Erfrischungsgetränkesortiment erhalte 2022 eine neue Struktur, die sich auf die vier Segmente Aromatisiertes Wasser, Schorle, Limonade und Tee fokussiere.

Ab April 2022 soll das Gerolsteiner Sortiment um ein Segment reicher werden. Gerolsteiner Tee heiße nach Angaben des Unternehmens das Teegetränk, das in den beiden Sorten Schwarztee Zitrone und Schwarztee Pfirsich auf den Markt kommen solle. Durch das Cold Brew-Verfahren, mit dem die Bitterstoffe reduziert werden, solle das Getränk leicht, aber trotzdem intensiv und natürlich erfrischend schmecken, verspricht das Unternehmen. Gerolsteiner Tee soll im 0,75 l-PET-Einweggebinde angeboten werden.

Außerdem soll die klassische Gerolsteiner 0,75-Liter-PET-Einwegflasche 2022 einer Modernisierung unterzogen werden: Sie erhalte ein markanteres Branding und die Griffigkeit werde weiter verbessert, offenbart der Mineralbrunnen. Schon seit 2021 bestehen laut Gerolsteiner im Übrigen alle Gerolsteiner PET-Einwegflaschen zu 75 Prozent aus Recycling-PET. //pip

GZ 09/24

Themen der Ausgabe

Titelthema: Gleisanschluss

Industrie und Getränkefachgroßhandel nehmen die Schiene ins Visier. Dekarbonisierung und Personalmangel drängen zum Umdenken. 56 Organisationen haben zu Beginn des Jahres die „Charta für die Schiene“ unterschrieben. Die Zeit drängt, denn der Gesetzgeber verlangt bis 2030 eine CO2-Reduktion von 40 Prozent gegenüber 2018. Die Crux: eine marode Bahn.

Aktuelles Interview: Maximilian Huesch

Maximilian Huesch ist Logistikexperte, Beirat und geschäftsführender Partner bei Huesch & Partner. Im Interview mit der GZ macht der Profi deutlich, vor welchen Herausforderungen die Branche steht, den Verkehr aufzugleisen.

Gastkommentar: Marcus Vollmers

Marcus Vollmers ist Geschäftsführer der Get N GmbH & Co. KG in Langenhagen, einem bundesweiten Zusammenschluss regional marktführender Getränke-Fachgroßhandelsunternehmen. Im Gastkommentar erklärt der Geschäftsführer, welche Vorteile eine stärkere Nutzung des Schienenverkehrs in Bezug auf Nachhaltigkeit und Bewältigung des Fachkräftemangels bieten.