v.l.: VDM-Geschäftsführer Udo Kremer, Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) und VDM-Vorsitzender Dr. Karl Tack. (Foto: VDM)
v.l.: VDM-Geschäftsführer Udo Kremer, Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) und VDM-Vorsitzender Dr. Karl Tack. (Foto: VDM)

VDM und Schulze kommen sich näher

Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) hat sich bei einem Treffen mit Dr. Karl Tack, Vorsitzender des Verband Deutscher Mineralbrunnen (VDM), davon überzeugen können, dass deutsche Mineralbrunnen mit ihren Produkten nicht die Umwelt vermüllen.

Bereits Ende 2018 veröffentlichte Bundesumweltministerin Svenja Schulze ihren 5-Punkte-Plan gegen Plastikvermüllung, in dem sie die Verbraucher dazu aufrief, mehr Leitungswasser statt Mineralwasser aus PET-Flaschen zu trinken, da letztere die Umwelt vermüllen würden. In einem persönlichen Gespräch mit dem VDM-Vorsitzenden Dr. Karl Tack habe sich die SPD-Politikerin davon überzeugen können, dass deutsche Mineralbrunnen nicht für die verschmutzte Umwelt verantwortlich sind, heißt es in einem Schreiben des VDM.

Bei den Rhodius Mineralquellen in Burgbrohl, deren Gesellschafter Tack ist, habe sich Schulze ein Bild vom Mineralbrunnenbetrieb und dessen hochmoderner Glas-Mehrweg-Abfüllanlage machen können. Die Bundesumweltministerin habe die Brunnenbranche vor allem für ihre wichtige Rolle beim Erhalt von Mehrwegsystemen und ihre Bemühungen zum Schutz natürlicher Ressourcen gewürdigt. Neben der öffentlichen Trinkwasserversorgung habe das Naturprodukt Mineralwasser als Lebensmittel seinen festen Platz in der Versorgung der Bevölkerung mit qualitativ hochwertigem Wasser.

VDM und Schulze wollen den Dialog fortführen

Svenja Schulze und Dr. Karl Tack vereinbarten nach Angaben des VDM, den aufgenommenen konstruktiven Dialog fortzusetzen, insbesondere zu aktuellen Themen wie der Wasserversorgung in Deutschland oder der Steigerung des Anteils von Mehrwegflaschen. In diesem Zuge habe die Bundesumweltministerin die Mineralbrunnen aufgefordert, noch stärker auf Mehrweg zu setzen, da dieses System gerade beim regionalen Konsum vorteilhaft ist.

Das Treffen zwischen der SPD-Politikerin und dem VDM-Vorsitzenden scheint demnach ein erster Erfolg in der Debatte rund um Mineralwasser vs. Leitungswasser gewesen zu sein. Im März hatte Tack noch zu einem konstruktiven Dialog zwischen der Branche und der Politik bezüglich der Mineralwasser-Debatte aufgerufen. Diesem Aufruf ist Schulze nun gefolgt. Es bleibt spannend zu sehen, wie der Dialog weitergeführt wird. // lg 
 

GZ 09/24

Themen der Ausgabe

Titelthema: Gleisanschluss

Industrie und Getränkefachgroßhandel nehmen die Schiene ins Visier. Dekarbonisierung und Personalmangel drängen zum Umdenken. 56 Organisationen haben zu Beginn des Jahres die „Charta für die Schiene“ unterschrieben. Die Zeit drängt, denn der Gesetzgeber verlangt bis 2030 eine CO2-Reduktion von 40 Prozent gegenüber 2018. Die Crux: eine marode Bahn.

Aktuelles Interview: Maximilian Huesch

Maximilian Huesch ist Logistikexperte, Beirat und geschäftsführender Partner bei Huesch & Partner. Im Interview mit der GZ macht der Profi deutlich, vor welchen Herausforderungen die Branche steht, den Verkehr aufzugleisen.

Gastkommentar: Marcus Vollmers

Marcus Vollmers ist Geschäftsführer der Get N GmbH & Co. KG in Langenhagen, einem bundesweiten Zusammenschluss regional marktführender Getränke-Fachgroßhandelsunternehmen. Im Gastkommentar erklärt der Geschäftsführer, welche Vorteile eine stärkere Nutzung des Schienenverkehrs in Bezug auf Nachhaltigkeit und Bewältigung des Fachkräftemangels bieten.