v.l.: VDM-Geschäftsführer Udo Kremer, Bundesministerin Julia Klöckner, VDM-Vorsitzender Dr. Karl Tack (Foto: VDM/www.joannakosowska.com)
v.l.: VDM-Geschäftsführer Udo Kremer, Bundesministerin Julia Klöckner, VDM-Vorsitzender Dr. Karl Tack (Foto: VDM/www.joannakosowska.com)

VDM fordert konstruktiven Mineralwasser-Dialog

Im Rahmen des Parlamentarischen Abends des Verband Deutscher Mineralbrunnen (VDM) Anfang März hat der Vorsitzende Dr. Karl Tack zu einem konstruktiven Dialog zwischen Branche und Politik bezüglich der Mineralwasser-Debatte aufgerufen.

In seiner Ansprache zum Parlamentarischen Abend habe Dr. Karl Tack darauf hingewiesen, dass der Dialog zwischen der Mineralbrunnenbranche und der Politik in jüngster Zeit nicht ganz konfliktfrei verlaufen sei. „Gerade aus dem Bundesumweltministerium wurde ungerechtfertigt in den Markt eingegriffen, indem der Konsum von Leitungswasser zulasten von in Flaschen abgefülltem Mineralwasser propagiert wurde“, sagt Tack. Aussagen wie „Wasserflaschen für den heimischen Verzehr zu kaufen, ist in Deutschland unnötig“ und „Mit einem Sprudelmacher lässt sich auch ganz einfach ‚spritziges’ Wasser selber herstellen“ seitens Svenja Schulze (SPD), die damit Mineralwasser und Leitungswasser gleichsetzt, sieht der VDM als staatliche Bevormundung an.

Diese Bevormundung gefährde das Geschäftsmodell der überwiegend kleinen und mittelständischen Mineralbrunnenbetriebe und zahlreiche Arbeitsplätze vor allem in ländlichen Regionen, erläutert Tack, und führt aus: „Wir fordern von der Politik, die Bevormundung des Verbrauchers zu unterlassen und stattdessen die Wahlfreiheit eines mündigen Bürgers zu akzeptieren. Wir lehnen unnötigen Dirigismus ab und fordern die Politik zur Besinnung auf die Prinzipien einer sozialen Marktwirtschaft mit ordnungspolitisch sinnvollen Rahmenbedingungen auf.“

Der Verband Deutscher Mineralbrunnen wolle zudem mit dem Mythos aufräumen, dass Leitungswasser das am besten kontrollierte Lebensmittel ist, wie auch die Stiftung Warentest der Bevölkerung glauben machen will, sagt Tack in seiner Rede weiter. Eine Qualitätskontrolle am Wasserhahn, also der Entnahmestelle, finde trotz gegenteiliger Behauptungen nicht statt, weshalb es sich nicht um das am besten kontrollierte Lebensmittel handeln könne.

Als Vorsitzender des Verbandes Deutscher Mineralbrunnen habe Tack deutlich machen wollen, „dass ein enorm hohes Kommunikationsdefizit zwischen unserer Branche und der Politik besteht, was zugleich einen hohen Dialogbedarf begründet. Wir möchten die Politik auffordern, mit uns darüber zu sprechen, wo tatsächlich Handlungsbedarf besteht. Wir fordern die Politik auch auf, anzuerkennen, was die deutschen Mineralbrunnenbetriebe im Hinblick auf Nachhaltigkeit und Klimaschutz bereits unternommen haben“.

In Zukunft wolle der VDM verstärkt in den konstruktiven Dialog vor allem mit dem Bundesumweltministerium gehen, „da wir hier eigentlich einen natürlichen Bündnispartner erwarten können, wenn es um den Schutz der Natur und der natürlichen Ressource Mineralwasser geht“, betont Tack. Von Julia Klöckner, Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, die am Parlamentarischen Abend des VDM die Keynote sprach, erhoffe sich der VDM außerdem Unterstützung, wenn es um den Schutz des wichtigsten Lebensmittels in unserer Gesellschaft, von Wasser, sowohl Mineralwasser als auch Leitungswasser, und insbesondere, wenn es um den Schutz der mittelständischen Mineralbrunnenindustrie geht. // lk

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GZ 09/24

Themen der Ausgabe

Titelthema: Gleisanschluss

Industrie und Getränkefachgroßhandel nehmen die Schiene ins Visier. Dekarbonisierung und Personalmangel drängen zum Umdenken. 56 Organisationen haben zu Beginn des Jahres die „Charta für die Schiene“ unterschrieben. Die Zeit drängt, denn der Gesetzgeber verlangt bis 2030 eine CO2-Reduktion von 40 Prozent gegenüber 2018. Die Crux: eine marode Bahn.

Aktuelles Interview: Maximilian Huesch

Maximilian Huesch ist Logistikexperte, Beirat und geschäftsführender Partner bei Huesch & Partner. Im Interview mit der GZ macht der Profi deutlich, vor welchen Herausforderungen die Branche steht, den Verkehr aufzugleisen.

Gastkommentar: Marcus Vollmers

Marcus Vollmers ist Geschäftsführer der Get N GmbH & Co. KG in Langenhagen, einem bundesweiten Zusammenschluss regional marktführender Getränke-Fachgroßhandelsunternehmen. Im Gastkommentar erklärt der Geschäftsführer, welche Vorteile eine stärkere Nutzung des Schienenverkehrs in Bezug auf Nachhaltigkeit und Bewältigung des Fachkräftemangels bieten.