José Luis Bonet will im Falle der Unabhängigkeit Kataloniens den Hauptsitz Freixenets verlegen (Foto: Spanische Handelskammer)
José Luis Bonet will im Falle der Unabhängigkeit Kataloniens den Hauptsitz Freixenets verlegen (Foto: Spanische Handelskammer)

Katalonien-Krise erfasst Weinbranche

Die Krise in Katalonien droht, eine Abwanderung von Unternehmen auszulösen, die der spanischen Wirtschaft nachhaltig schaden könnte. Eine wachsende Anzahl katalanischer Unternehmen plant, ihren Firmensitz in eine andere spanische Region zu verlegen. Neben großen Banken wie der Banc Sabadell und der Caixa-Bank gab auch Freixenet-Chef José Luis Bonet bekannt, sein Unternehmen werde im Fall der Fälle folgen und seinen Firmensitz von Sant Sadurní d‘Anoia, einer Stadt westlich von Barcelona, in einen anderen Teil Spaniens verlagern. 

Bonet kündigte an, dass er seinem Aufsichtsrat den Umzug der Zentrale des größten spanischen Schaumweinherstellers vorschlagen will. Ähnliche Überlegungen gibt es bei Codorníu. Das spanische Kabinett hatte aus aktuellem Anlass ein Dekret verabschiedet, das es Unternehmen leichter macht, ihren Firmensitz zu verlegen. Nun reicht die Entscheidung des Aufsichtsrats aus. 

Die Lage in Katalonien ist zum jetzigen Zeitpunkt unübersichtlich. Eine katalanische Unabhängigkeit und die von vielen Katalanen ersehnte Abspaltung vom Königreich Spanien, wird es aller Voraussicht nach vorerst nicht geben. Zwar hat Kataloniens Regierungschef Puigdemont in seiner Rede am Montag (10. Oktober) von einer Unabhängigkeitserklärung gesprochen, doch verkündete er gleichzeitig, diese sei »für mehrere Wochen ausgesetzt«. jw

Ausgabe 8/2024

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