VDP.Präsident Steffen Christmann will Verbrauchern die Auswahl am Sektregal erleichtern (Foto: Kreklau)
VDP.Präsident Steffen Christmann will Verbrauchern die Auswahl am Sektregal erleichtern (Foto: Kreklau)

Beschlossene Sache

Bei seiner ordentlichen Mitgliederversammlung in Oberwesel hat der VDP erstmals eine eigene VDP.Sektklassifikation beschlossen. Das neue VDP.SEKT.STATUT überträgt die Qualitätskriterien, die der Verband an seine Weine anlegt, auch auf die Herstellung von Schaumwein. Kernstück der VDP.Sektklassifikation ist dabei – parallel zur Weinklassifikation – die VDP.Herkunftspyramide mit den Stufen VDP.Gutssekt VDP.Ortssekt VDP.Erste Lage und VDP.Große Lage. Sie soll es den Mitgliedern künftig einfacher machen, Qualität und Stellenwert ihrer Sekte herauszustellen. Unterfüttert ist die Sektklassifikation mit strengen Qualitätskriterien, die an die strikten Regularien des Lastenheftes der Champagne angelehnt sind. 

So ist die traditionelle Flaschengärung wie in der Champagne in allen vier Qualitätsstufen obligatorisch. Dabei müssen VDP.Guts- und Ortssekte mindestens 15 Monate auf der Hefe liegen – VDP.Lagensekte und alle Jahrgangssekte mindestens 36 Monate. Auch bei diesen Zeiträumen hat sich der VDP an der Champagne orientiert. Zudem werden die Trauben früh und von Hand gelesen sein und müssen aus eigener Produktion stammen. Festgelegt sind auch Richtwerte für den Alkoholgehalt im Grundwein beziehungsweise im Sekt und eine maximale Auspressquote für die Trauben. Für die Herstellung des Sekt-Grundweins gelten die strengen Richtlinien des VDP. Alle werden in einem Lastenheft geregelt.
Die Leitlinie der Qualitätsoffensive lautet: »Guter Sekt von Anfang an« – darunter verstehen die VDP.Weingüter, dass nach dem VDP.SEKT.STATUT erzeugter Sekt nur aus dafür geeigneten und vorgesehenen Weinbergen stammen darf und die Bewirtschaftung vom Anschnitt bis hin zum – für Schaumwein traditionell frühen – Lesezeitpunkt sorgfältig geplant werden muss. 

»Mit seinen strikten Qualitätskriterien entspricht das VDP.SEKT.STATUT höchsten internationalen Anforderungen. Damit unterstreicht der VDP seine Vorreiter-Rolle als Garant und Verfechter höchsten Wein- und nun auch Sektgenusses«, sagte VDP.Präsident Steffen Christmann. Deutscher Sekt habe in den vergangenen Jahren bei Weinliebhabern im In- und Ausland an Bedeutung gewonnen. Noch sei aber der Begriff Deutscher Sekt sehr weit gefasst. »Mit unserem VDP.SEKT.STATUT wollen wir Weinliebhabern in Deutschland und international einen Qualitätskompass an die Hand geben, der ihnen am Weinregal hilft, sich angesichts des breiten Angebotes zu orientieren«, so Christmann.

Ausgabe 8/2024

Themen der Ausgabe

Württemberg

Die Bewirtschaftung zu teuer, die Bestockung sehr rot – die Weingärten im Ländle stehen vor Veränderungen.

Christof Queisser

Der Vorsitzende der Geschäftsführung von Rotkäppchen-Mumm im Interview.

Sommerwein

Wenn die Sonne scheint, muss es nicht immer weiß sein – wann Rotwein auch im Sommer passt.