Mit Beschluss der Bundesregierung vom 2. Dezember 2020 wird der Teil-Lockdown bis zum 10. Januar 2021 fortgesetzt. Damit gilt auch weiterhin die Schließung der Gastronomie – die nun mehr Unterstützung denn je benötigt. (Logo: Transgourmet)
Mit Beschluss der Bundesregierung vom 2. Dezember 2020 wird der Teil-Lockdown bis zum 10. Januar 2021 fortgesetzt. Damit gilt auch weiterhin die Schließung der Gastronomie – die nun mehr Unterstützung denn je benötigt. (Logo: Transgourmet)

Starke Resonanz für #WinterMeistern

Die unabhängige Gastronomie-Initiative #WinterMeistern trifft auf starke Resonanz. Die Gastronomie-Plattform, die vom Caterer im Großverbraucherbereich Transgrourmet ins Leben gerufen wurde, wird mittlerweile von mehr als 80 Partnern bundeweit unterstützt. Ziel ist es, die durch die Coronakrise gebeutelte Branche, die Lockdown bedingt seit insgesamt mehr als 4 Monaten geschlossen ist, mit Rat und Tat zu unterstützen.

Hohe Akzeptanz und starke Resonaz von #WinterMeistern

Dass diese "Schicksalsgemeinschaft" auf hohe Akzeptanz innerhalb der Branche trifft, zeigen die neuesten Zahlen: Mittlerweile ist die breite Allianz aus relevanten Interessen-verbänden, Medien, starken Partnern aus der Gastronomie, der Food- & Beverage-Industrie und der Non-Food-Branche von 40 auf mehr als 80 Partner gewachsen, darunter ein Drittel Branchenverbände. Die Website verzeichnete laut Transgourmet seit dem Start zu Anfang Oktober über 30.000 Aufrufe; in den sozialen Medien wurden bisher über eine halbe Millionen Menschen und mehr als 35.000 Interaktionen erreicht.

Wunsch nach Solidarität und Zusammehalt ist enorm

Der Wunsch nach einem flächendeckenden Zusammenschluss ist groß. Gemeinsam stellen sie neue Forderungen an politische Entscheider und dringen auf mehr Planungssicherheit für die Branche. Vor allem hinsichtlich der zugesagten außerordentlichen Wirtschaftshilfen, aber auch der stärkeren Berücksichtigung der immens indirekt betroffenen Branchen und Unternehmen der Zulieferindustrie sehen sie schnellstmöglichen Handlungsbedarf. Die Unterstützung der Gastronomen beim Erhalt der Fördergelder ist deshalb so wichtig, weil jeder Betrieb anders aufgestellt ist, jedes Bundesland hat andere Verfahren. Daher werden alle relevanten Informationen auf dem Portal der Initiative unter www.wintermeistern.de zur Verfügung gestellt und regelmäßig aktualisiert.

Gastronomie ist wichtiger Arbeitgeber und relevanter Absatzmarkt 

Laut einer Studie des Dehoga Bundesverbandes hängt jeder 17. Arbeitsplatz direkt, indirekt oder induziert vom Gastgewerbe ab. Die Gastronomie bietet Arbeitsplätze für alle Qualifikationen und gehört zu den großen Ausbildungsbranchen. Laut einer Umfrage des Personaldienstleisters Zenjob haben 40 Prozent der Studierenden ihren Job wegen der Coronakrise verloren – viele davon in der Gastronomie. Das Gastgewerbe ist nach Angaben der Initiative #WinterMeistern ein wichtiger Arbeitgeber – und ein relevanter Absatzmarkt für andere Branchen: Wichtigste Zulieferer seien mit einem Anteil von 20,7 Prozent aller Einkäufe die Nahrungsmittelindustrie einschließlich der Getränkeherstellung, gefolgt von den Dienstleistungen des Grundstücks- und Wohnungswesens (17,9 Prozent), dem Einzelhandel (9,4 Prozent) sowie dem Großhandel (9,1 Prozent). Die wichtigsten Abnehmerbranchen des Gastgewerbes seien Verkehr, Großhandel und Baugewerbe. Die Gastronomie habe somit eine hohe Bedeutung im gesamten Wirtschaftskreislauf, bekräftigt #WinterMeistern.

Kai Müller, Leitung Unternehmensmarketing Transgourmet Deutschland und Sprecher der Initiative: „Es steht vor allem das Gastgewerbe im Fokus der aktuellen Diskussionen, aber was ist mit den Landwirten, den Reinigungsfirmen und Zulieferern, die finanziell an diesen Betrieben hängen? Die Voraussetzungen zum Erhalt von Fördermitteln scheinen gerade für sie recht hoch und zudem undurchsichtig. Fakt ist, dass die Coronakrise und der erneute Lockdown weit mehr Akteure trifft als diejenigen, die im Fokus der politischen Entscheidungen und Berichterstattung stehen. Darauf wollen wir aufmerksam machen.“

Die aktuellen Forderungen der Initiative #WinterMeistern

Aus Sicht der Initiative finden die indirekt betroffenen Unternehmen aus der Zulieferindustrie in der öffentlichen Wahrnehmung noch entschieden zu wenig Beachtung.

Deshalb fordert #WinterMeistern konkret:

1. schnellstmögliche Umsetzung der zugesagten außerordentlichen Wirtschaftshilfen

2. Schaffung von Planungssicherheit, um die Winterzeit zu überstehen

3. stärkere Berücksichtigung der indirekt betroffenen Branchen und Unternehmen der Zulieferindustrie (Food, Beverages, Non Food):

  • deutliche Absenkung der 80-Prozent-Schwelle, um existenziell betroffenen Unternehmen aus der Zulieferindustrie durch die Winterzeit zu helfen
  • klare Parameter für Bezug, Antragstellung und Auszahlung

GZ 09/24

Themen der Ausgabe

Titelthema: Gleisanschluss

Industrie und Getränkefachgroßhandel nehmen die Schiene ins Visier. Dekarbonisierung und Personalmangel drängen zum Umdenken. 56 Organisationen haben zu Beginn des Jahres die „Charta für die Schiene“ unterschrieben. Die Zeit drängt, denn der Gesetzgeber verlangt bis 2030 eine CO2-Reduktion von 40 Prozent gegenüber 2018. Die Crux: eine marode Bahn.

Aktuelles Interview: Maximilian Huesch

Maximilian Huesch ist Logistikexperte, Beirat und geschäftsführender Partner bei Huesch & Partner. Im Interview mit der GZ macht der Profi deutlich, vor welchen Herausforderungen die Branche steht, den Verkehr aufzugleisen.

Gastkommentar: Marcus Vollmers

Marcus Vollmers ist Geschäftsführer der Get N GmbH & Co. KG in Langenhagen, einem bundesweiten Zusammenschluss regional marktführender Getränke-Fachgroßhandelsunternehmen. Im Gastkommentar erklärt der Geschäftsführer, welche Vorteile eine stärkere Nutzung des Schienenverkehrs in Bezug auf Nachhaltigkeit und Bewältigung des Fachkräftemangels bieten.