Im Gegensatz zum Vorjahr stieg der Absatz von Getränkeflaschen 2022 wieder. (Foto: Vera - stock.adobe.com)
Im Gegensatz zum Vorjahr stieg der Absatz von Getränkeflaschen 2022 wieder. (Foto: Vera - stock.adobe.com)

Absatz von Glasflaschen wieder gestiegen

Der Absatz von Glasflaschen für Getränke stieg im Jahr 2022 um 6,2 Prozent. Das teilte das Aktionsforum Glasverpackung mit. Das größte Absatzwachstum verzeichneten mit plus 11,9 Prozent die nicht-alkoholischen Getränke (Wasser, Milch und Saft). In den Segmenten Bier und Spirituosen betrage das Absatzplus 6,8 Prozent, bei Wein und Schaumwein 3,5 Prozent. Damit setze sich nach dem letztjährigen Absatzrückgang der Aufwärtstrend der letzten Jahre fort.

Insgesamt habe der Absatz von Behälterglas im Jahr 2022 bei rund 4,6 Millionen Tonnen gelegen. Dies entspreche einer Steigerung von 4,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Sowohl die Entwicklungen im In- als auch im Ausland zeigten sich nach Angaben des Aktionsforums positiv. Die coronabedingten Einflüsse der letzten Jahre seien nicht mehr spürbar. Auch der russische Angriffskrieg auf die Ukraine habe weniger Auswirkungen auf die Versorgungssicherheit gehabt als zunächst befürchtet, insbesondere in Bezug auf Erdgas. So habe die Produktion von Behälterglas stabil gehalten werden können, auch wenn „Lieferketten teilweise massiv gestört waren und die Kosten in vielen Bereichen deutlich stiegen“. Eine Abwanderungsbewegung von Glashütten ins Ausland sei ausgeblieben.

Auch das Segment Verpackungsglas für Lebensmittel und Verpackungsglas für Pharma und Kosmetik habe das Jahr 2022 positiv mit einer Absatzentwicklung von 0,5 Prozent abgeschlossen. Die Teilsegmente sollen sich dabei unterschiedlich entwickelt haben: Bei Verpackungsglas für Lebensmittel ohne OGS (Obst, Gemüse und Sauerkonserven) sei der Absatz 2022 geringfügig um 0,2 Prozent gesunken. Im Teilsegment Verpackungsglas mit OGS stehe für das Gesamtjahr ein Plus von 1,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zu Buche. „Wir sind optimistisch, dass die positive Entwicklung sich auch 2023 fortsetzt“, kommentiert Dr. Johann Overath, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Glasindustrie e.V. //gz

GZ 11/23

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