Im Rheingau fehlt es am Wir-Gefühl

Die Kulturlandschaft ist das größte Kapital des Rheingaus. Durch das Projekt "Regionalentwicklung" sollen die Einzelinteressen zum Nutzen des gesamten Rheingaus und damit auch des Weinbaus gebündelt und die Region insgesamt besser vermarktet werden.

Das sind die wesentlichen Ergebnisse eines Workshops, zu dem der Rheingauer Weinbauverband im Rahmen der Weinwoche eingeladen hatte. Holger Daniel, Vorsitzender des Weinbauvereins Geisenheim moderierte den Workshop, an dem Vertreter aus Weinbau, Wissenschaft, Tourismus und Politik teilnahmen. Mit viel Elan sei ein Masterplan entwickelt worden, doch scheine in den Augen der Öffentlichkeit der Schwung etwas verloren gegangen zu sein, bedauerte Regionalmanager Dieter Popp. Dabei seien durch die Aufnahme des Rheingaus ins EU-Leader-Programm die Rahmenbedingungen geschaffen worden.

Durch die Schaffung eines "Zweckverbands Rheingau" seinen nun auch die formalen Strukturen geschaffen, um konkrete Ergebnisse zu erzielen. Die Ausgangssituation sei günstig wie nie zuvor, erklärte Popp. Doch dürfe sich der Rheingau nicht zu viel Zeit lassen, wenn er mit Weinbaugebieten wie Mosel und Franken oder der Kooperation zwischen Elsaß und Baden mithalten wolle.

Paul Weimann, Bürgermeister der größten Rheingauer Weinbaugemeinde Oestrich-Winkel und Vorsitzender des Zweckverbands, unterstrich, dass die politischen und gesellschaftlichen Kräfte im Rheingau die Bewahrung und Förderung der Kulturlandschaft sowie deren Vermarktung als Hauptziel formuliert haben, basierend auf der "Johannisberger Erklärung" aus dem Jahr 2001. Insgesamt, so Weimann, sei ein Umdenken bei der Flächen- und Siedlungsentwicklung festzustellen. (hhs)

ddw 08/24 vom 19. April 2024

Themen der Ausgabe

Weinbau

Die neue Humustheorie

Interview

ddw im Gespräch mit Ron Richter von klimafarmer
und Philipp Wedekind vom Weingut Wedekind

Kellertechnik

Entwässerungssysteme richtig planen