Ab März soll es nach Angaben der Bundesregierung Selbsttests zu kaufen geben und die Anzahl der Vakzine (Impfstoffe) deutlich zunehmen. (Foto: Pixabay)
Ab März soll es nach Angaben der Bundesregierung Selbsttests zu kaufen geben und die Anzahl der Vakzine (Impfstoffe) deutlich zunehmen. (Foto: Pixabay)

RKI stellt Stufenmodell für Öffnungen vor

Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat einen Stufenplan für eine schrittweise Lockerung der Corona-Beschränkungen ausgearbeitet. Nach Angaben des RKI fänden im Kontext sinkender Fallzahlen in Deutschland derzeit Überlegungen zu Öffnungsstrategien und Stufenplänen auf verschiedenen Ebenen statt. Gleichzeitig sei ein Rückgang der Akzeptanz von Maßnahmen in der Bevölkerung zu beobachten, was die Notwendigkeit einer klaren Zielstellung und transparenten Perspektive für die nächsten Monate unterstreiche.

Intensitätsstufenkonzept mit vier Indikatoren

Das „Intensitäts-Stufenkonzept“ macht das RKI von vier „Szenarien“ oder Stufen des Infektionsgeschehens abhängig. Denn die automatische Kopplung der Intensitätsstufen an einen einzelnen Indikator (wie z. B. Inzidenz) sei nicht ausreichend, um die Komplexität des Infektionsgeschehens sowie die tatsächliche Belastung des Gesundheitssystems und die Auswirkungen auf die Gesundheit der Bevölkerung durch COVID-19 abzubilden. 

Zur Einordung der epidemischen Lage auf lokaler Ebene dienen vier Indikatoren:

  • die 7-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner
  • der Anteil der intensivmedizinisch behandelten Covid-19-Fälle gerechnet auf - die Gesamtzahl der Intensivbetten
  • die Zahl der hospitalisierten Fälle unter den über 60-Jährigen
  • der Anteil der Kontaktpersonen, die nachverfolgt werden können.
Infektionsrisiken von verschiedenen Orten

Interessant ist dabei, wie das RKI das Infektionsrisiko unterschiedlicher Orte einschätzt:

  • Hoch: Alten und Pflegeheime
  • Moderat bis hoch: Bars und Clubs
  • Moderat: Gastronomie, Universitäten& FHs, Weiterführende und Berufsschulen, ÖPNV, Kitas & Grundschulen, Glaubensgemeinschaften/ Religiöse Zusammenkünfte
  • Niedrig bis moderat: Theater, Kino, Museen
  • Niedrig: Einzelhandel, Zusammenkünfte im Freien, Personenverkehr Fern, Hotels, Parks und Spielplätze
  • Niedrig bis hoch: Zusammenkünfte in Innenräumen, Betriebe/Unternehmen, Friseur, Kosmetik, Körperpflege
Drei verschiedene Öffnungsstufen
  • Stufe 3 – Hohes Infektionsgeschehen
    • Diffuses Geschehen, Ausbrüche in mehreren und großen Settings oder flächenhafte Ausbrüche
    • Hohe Übertragungsrate im privaten Umfeld
    • Gesundheitsämter (GÄ) und Gesundheitssystem (GS): Überlastung, Kontaktperson (KP)-Nachverfolgung nicht mehr möglich
    • 7-Tage-Inzidenz von über 50 Neuerkrankungen pro 100.000 Einwohner
    • Anteil von mehr als 12 Prozent intensivmedizinisch behandelter Covid-19-Fälle 

 

  • Stufe 2 - Mittleres Infektionsgeschehen
    • Ausbrüche in einzelnen Settings (Pflegeeinrichtungen, Unterkünfte, Schulen, Betriebe) nehmen zu
    • Zunahmen Übertragungen im privaten Umfeld
    • GÄ und GS: Belastet, aber noch Ressourcen vorhanden
    • Inzidenz zwischen 50 und 35 
    • Covid-Anteil an den Intensivbetten zwischen 12 und 5 Prozent
    • Lockerungen etwa bei privaten Treffen, Kitas und Schulen sowie im Einzelhandel möglich

 

  • Stufe 1 - Niedriges Infektionsgeschehen
    • Gut kontrollierbare, Einzelfälle,
    • lokal und zeitlich begrenzte kleinere Ausbrüche
    • GÄ und GS: genügend Ressourcen vorhanden
    • Inzidenz würde unter 35, aber immer noch über 10 liegen
    • alle beschriebenen Unternehmen mit Konzepten würden wieder offenstehen
    • Gesamtzahl der Intensivbetten müsste gleichzeitig zwischen 5 und 3 Prozent liegen
    • 80 bis 90 Prozent der Kontaktpersonen müssten nachverfolgbar sein 
    • Wöchentliche Inzidenz der hospitalisierten Fälle bei über 60-Jährigen muss zwischen 4 und 3 liegen
    • Mit Schutzkonzept dürften sich weniger als 50 Personen in Innenräumen treffen
    • Treffen im Freien müssen es weniger als 500 Menschen sein

 

  • Basisstufe unter 10 Inzidenzen
    • Alles darf mit Schutzkonzepten geöffnet werden
    • Treffen in Innenräumen bleiben auf unter 100 Personen beschränkt
    • Treffen im Freien bleiben auf unter 1.000 Personen beschränkt
    • Noch keine Regeln für Reisen ins Ausland     //pip

GZ 09/24

Themen der Ausgabe

Titelthema: Gleisanschluss

Industrie und Getränkefachgroßhandel nehmen die Schiene ins Visier. Dekarbonisierung und Personalmangel drängen zum Umdenken. 56 Organisationen haben zu Beginn des Jahres die „Charta für die Schiene“ unterschrieben. Die Zeit drängt, denn der Gesetzgeber verlangt bis 2030 eine CO2-Reduktion von 40 Prozent gegenüber 2018. Die Crux: eine marode Bahn.

Aktuelles Interview: Maximilian Huesch

Maximilian Huesch ist Logistikexperte, Beirat und geschäftsführender Partner bei Huesch & Partner. Im Interview mit der GZ macht der Profi deutlich, vor welchen Herausforderungen die Branche steht, den Verkehr aufzugleisen.

Gastkommentar: Marcus Vollmers

Marcus Vollmers ist Geschäftsführer der Get N GmbH & Co. KG in Langenhagen, einem bundesweiten Zusammenschluss regional marktführender Getränke-Fachgroßhandelsunternehmen. Im Gastkommentar erklärt der Geschäftsführer, welche Vorteile eine stärkere Nutzung des Schienenverkehrs in Bezug auf Nachhaltigkeit und Bewältigung des Fachkräftemangels bieten.