Totalschaden: Was auf den ersten Blick nach gesunden und glänzenden Trauben aussieht, entpuppt sich aus der Nähe als stickende und verschmutzte Beeren. Foto: Weingut Grimm
Totalschaden: Was auf den ersten Blick nach gesunden und glänzenden Trauben aussieht, entpuppt sich aus der Nähe als stickende und verschmutzte Beeren. Foto: Weingut Grimm

Dieselskandal im Weinberg

Unbekannte haben in der Nacht zum Dienstag die Trauben von rund 600 Spätburgunder Rebstöcken mit Diesel besprüht. Der Weinberg gehört Andreas und Nina Grimm, Weingutsbesitzer aus Schweigen in der Südpfalz. Es ist eine Fläche von 15 Ar betroffen. Grimm schätzt den Schaden auf 12.000 Euro.

„Es wurden gezielt nur unsere 20 Zeilen ruiniert. Dabei handelt es sich um eine unserer besten Lagen und die Trauben wären primär für unser Mittelsegment vorgesehen gewesen.“, sagt die fassungslose Winzerin Nina Grimm. Da gezielt nur die Traubenzone getroffen wurde, geht sie davon aus, dass das Diesel mit einer Rückenspritze aufgesprüht wurde.

Warum die Unbekannten ausgerechnet ihre Trauben vernichteten ist dem Ehepaar ein Rätsel. Sie haben keinen Verdacht und auch keine Anhaltspunkte für ein Motiv, sagt Grimm gegenüber ddw.

„Die Trauben seien nun nicht mehr zu gebrauchen“, so Andreas Grimm. Rat hat sich der Winzer bei der Weinbauschule in Neustadt und seinem Weinlabor geholt. Die Gefahr, dass man sich die Schadstoffe - selbst bei einer Behandlung und Selektion - in den Keller holt sei viel zu groß, so die einhellige Meinung der Experten.

Andere Weinberge in der Umgebung sind nicht betroffen. Die Weingutsbesitzer haben jedoch alle ansässigen Kollegen informiert. Diese halten nun Augen und Ohren offen. Hoffnung auf Schadensersatz gibt es leider keine. Bei Vandalismus kommt die Versicherung nicht für den Schaden auf. -jk-

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ddw 08/24 vom 19. April 2024

Themen der Ausgabe

Weinbau

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ddw im Gespräch mit Ron Richter von klimafarmer
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Kellertechnik

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