Ausgabe 03/2016

Liebe Leser,

Der Deutsche Weinbau Ausgabe 03/2016

in den letzten Wochen war ich viel unterwegs, um mir bei den Weinbautagen und Pressekonferenzen der verschiedenen Anbaugebiete einen Eindruck von der Stimmung zu verschaffen. Natürlich wollte ich auch mitbekommen, welche Themen gerade relevant sind oder in nächster Zukunft sein werden. An drei wesentlichen kommt man derzeit nicht vorbei: die Neuregelung der Pflanzrechte, die personellen Engpässe in der Ausbildung und Beratung von Winzern und die rückläufige Entwicklung der deutschen Weinexporte. Zwei dieser Themen wurden seitens der politischen Parteien als wahlkampftauglich erkannt. Deshalb versprechen auch beide große Parteien den Winzern weniger Bürokratie und mehr Beratungsleistung. Bleibt abzuwarten, wie und von wem diese Versprechen nach den Landtagswahlen in den größten weinbautreibenden Bundesländern Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg umgestezt werden. Den Weinkonsum in den Exportmärkten wird die Landespolitik wohl nicht direkt beeinflussen können. Hier sind die Anbaugebiete und Erzeuger selbst gefragt. Sie müssen neue Konzepte entwickeln, um den deutschen Wein zurück in die Regale zu bringen. Mit dem 15er Jahrgang haben sie zumindest qualitativ ein sehr gutes Argument auf ihrer Seite. Neben allen Sorgen und Bedenken sollten wir nicht vergessen, genau das zu kommunizieren.

Holger Klein [email protected]