Württemberg/Weinhandlung Bronner: Preispolitik mit Augenmaß?

Die Preispolitik etlicher württembergischen Genossenschaften sorgt für Verärgerung in der Weinhandlung Bronner, Ludwigsburg. Stein des Anstoßes sind vor allem die Aktionspreise für bestimmte Renner im Sortiment. Im aktuellen Fall forderte die Geschäftsführung der Bottwartalkellerei Bronner auf, den Trollinger mit Lemberger nicht mehr für 6,99 DM, sondern deutlich über 7 DM zu vermarkten. Andernfalls, drohte die Genossenschaft, werde Bronner nicht mehr beliefert. Dem hält Bronner Angebote aus dem Lebensmittelhandel entgegen, die auf gleichem oder darunter Niveau liegen. Kaufland offerierte in einer Zeitungsannonce praktisch zeitgleich mehrere Trollinger und Trollinger mit Lemberger für jeweils 6,99 DM verschiedener anderer Genossenschaften. Die Weinhandlung Trautwein aus Markgröningen schließlich offerierte in einer weiteren Anzeige einen Heilbronner Staufenberg Trollinger mit Lemberger für noch schmalere 5,95 DM von der Württembergischen Weinerzeugergemeinschaft. Angesichts solcher Offerten empfindet Nicole Bronner die Drohung mit Nichtbelieferung als unangemessene Reaktion. »Ich kann zwar auf der einen Seite sehr gut verstehen, wenn die Genossenschaften ein Interesse daran haben, den Preis über 7 DM zu bringen – darüber würden wir uns auch freuen–, allerdings wird das vom Verbraucher bisher nicht angenommen. Der Preis schwankt derzeit zwischen 6,99 DM und 7,47 DM je nach Genossenschaft und Anbieter«, zeigt Bronner Verständnis für das Anliegen höherer Preise. Vor allem die offensichtlich lasche Haltung gegenüber dem LEH und die harte Haltung gegenüber dem Fachhandel sind Bronner ein Dorn im Auge und sie fordert gleiches Recht für alle, vor allem eine freie Preisgestaltung, unter Einstandspreise würde bei ihr nicht kalkuliert.© (hp)