Subventionsbetrug in großem Stil in Apulien

15 Personen sind in Apulien verhaftet worden, die sich mit kriminellen Machenschaften Landwirtschaftszuschüsse der EU in Millionenhöhe erschlichen haben sollen. In einer Pressekonferenz der Guardia di Finanza in Bari Ende Mai wurde bekannt gegeben, dass in diesen Betrug Weinkellereien vor Ort, Ministeriumsangehörige, pensionierte Mitarbeiter der Repressione Frodi und verschiedene Zwischenhändler verwickelt sein sollen. Genannt wird in diesem Zusammenhang der Name von Leonardo Maffione, einem ranghohen Politiker in Apulien. Verschiedene Praktiken wurden aufgedeckt: Mit gefälschten Rechnungen hätten die Verhafteten eigentlich nicht existierende Weinmengen vorgetäuscht und dafür Subventionen von ca. 4 Mill. Euro erhalten. Die Razzia lieferte zudem Papiere im Wert von 27 Mill. Euro, für die in nächster Zeit allein noch einmal 3 Mill. Euro an zu Unrecht gezahlte Mehrwertsteuer (IVA) hinzugekommen wäre. In den Jahren 1994 bis 1997 wurden zudem Tafelweintrauben zu Weintrauben "umdeklariert". Genannt wird in diesem Zusammenhang die Gruppo Lavacca von Orta Nova in der Provinz Foggia. Dann wurden offensichtlich diese Weinmengen zwischen verschiedenen Kellereien hin und her verkauft, um damit ein Geschäftsvolumen zu simulieren, dass es nie gegeben hat. Allein die Differenz zwischen Tafeltrauben- und Weintraubenpreis macht bereits 30 - 40% aus Mengen wurden im einzelnen nicht genannt. Dass dieser Wein in bekannten DOC-Weinen aus Apulien gelandet sein könnte, ist sehr unwahrscheinlich. Subventionsbetrug ist sicherlich kein Einzelfall in den Mittelmeerländern, weitere Enthüllungen sind nicht auszuschließen (sm)

Ausgabe 9/2024

Themen der Ausgabe

Wein im Klimawandel (Serie): Standorte

Wo wird Wein in Zukunft wachsen – und wo nicht?

50 Jahre Mainzer Weinbörse

Die bewegte Geschichte der Premium-Verkostung.

VDP-Vorverkostung

Die besten Weine der diesjährigen Weinbörse. Vorab probiert und für Sie bewertet.