Chianti Classico: Mit Blockade gegen die Krise

(vc) Das Chianti Classico wird als erste Weinregion Italiens 20 Prozent der Weinproduktion 2009 zurückhalten, um der Marktkrise zu begegnen und das Preisgefüge zu beeinflussen. Die Toskaner werden also die Massnahme der »blocage« oder - euphemistisch ausgedrückt - »réserve qualitative« gemäss des Artikels 67 der neuen Weinmarktreform anwenden. Die auf maximal 24 Monate beschränkte Reduzierung des Angebots soll der Stabilisierung der Offenweinpreise dienen. Marco Pallanti, Präsident des Consorzio del Vino Chianti Classico erklärt: »Die Finanzkrise, zusammen mit dem für uns extrem ungünstigen Euro-Dollar-Wechselkurs, hat uns gezwungen darüber nachzudenken, wie wir den Markt stabilisieren können. Das Chianti Classico hatte von 2004 bis 2008 sehr gute Jahrgänge zu verzeichnen und die Vorhersagen für 2009 stehen ebenso gut. Deswegen hat der Verwaltungsrat des Konsortiums entschlossen, anstatt die Erträge zu reduzieren und an Produkt zu verlieren, den eigenen Markt zu verteidigen«. Für viele Weingüter bedeutet das Einbehalten von 20 Prozent der Produktion einen finanziellen Kraftakt. Deshalb hatte das Konsortium für seine Mitglieder bereits im Vorfeld mit einigen Banken auf 36 Monate beschränkte und besonders zinsgünstige Sofortkredite vereinbart (WW berichtete). Zudem kann die Blockierung flexibel gehandhabt werden. Das Konsortium kann sie innerhalb der 24 Monate jederzeit teilweise oder ganz aufheben.

Ausgabe 9/2024

Themen der Ausgabe

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Wo wird Wein in Zukunft wachsen – und wo nicht?

50 Jahre Mainzer Weinbörse

Die bewegte Geschichte der Premium-Verkostung.

VDP-Vorverkostung

Die besten Weine der diesjährigen Weinbörse. Vorab probiert und für Sie bewertet.