Ausgabe 01/2017

Wahre Kraft!

CRAFT Ausgabe 01/2017

Was für eine Riesenchance für die Jungs von Crew Republic! Die Gypsy-Brewer aus München können jetzt zeigen, was sie drauf haben. Sie können einen
Traum leben, den einer eigenen Brauerei. Weil sich jemand hinter sie stellt. Jemand, der an die Craftbier-Bewegung glaubt. Jemand, der Geld hat und investiert. Stephan Barth, Kopf des weltgrößten Hopfenhandels, ist so ein Mensch. Ein Förderer, ein Visionär. Ein Geschäftsmann vielleicht im besten Sinne. Was ihn geprägt hat, was ihn antreibt, erzählte er uns auf einer Radtour durch die Hallertau. Seine Geschichte hat viel mit der Titelgeschichte in dieser Ausgabe zu tun. Und das ist gut so.

Ein Blick nach Kanada zeigt, wie selbstbewusst die Craftbrauer hier sind, wie etabliert und trotzdem ungezähmt. Satte sechs Prozent haben sie sich mittlerweile am Markt erobert und sind immer noch neugierig auf neue, ungewöhnliche Biere. Freuen wir uns also auf die jungen Wilden in Europa,
in Deutschland. Auch wenn die Strukturen andere sind und gerade hierzulande besondere Kreativität erfordern, sind wir sicher: Da geht noch was!
In Düsseldorf zum Beispiel begegnen sich die traditionellen Brauer und
die Craftbrauer mit Respekt. Weil Altbier und Craftbier kein Widerspruch sind.
Im Gegenteil. Der Anspruch ist derselbe: Es soll ein handwerklich gut gemachtes Bier sein. Ein lecker Dröppke halt.

Dass Bier als Begleiter zum Essen höchsten Genuss versprechen kann, machen die Manufakturbrauer in Italien vor. Hier inspiriert das uralte Brauhandwerk aber nicht nur zu bemerkenswert kreativen Suden, sondern wird im Strafvollzug zur Resozialisierung eingesetzt. Im Gefängnis von Ancona brauen Häftlinge Bier. 

In der Handarbeit liegt wahre Kraft. Zum Wohl miteinander!

Dirk Omlor
Chefredakteur MEININGERS CRAFT
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