Binderer St. Ursula: Nischen nutzen

Mit einem fein abgestimmten Weinprogramm sucht die Weinkellerei Binderer St. Ursula gezielt nach Nischen im englischen Handel. »Wir werden erfreulicherweise vom englischen Handel unterstützt, wenn wir Produkte anbieten, die nicht jeder hat und die etwas besonderes bieten«, meinte Peter Binderer mit Blick auf die Preiseinstiegsprodukte Liebfraumilch und Hock, deren Verkaufspreise kaum noch darstellbar sind. Die verfolgte Nischenpolitik hat sich für Binderer in jedem Fall ausgezahlt. Nach Blue Nun und Black Tower ist die Binderer Marke «Devil s Rock« mit einem Jahresabsatz von etwa 2 Mill. Flaschen mittlerweile auf Platz drei unter die stärksten deutschen Weinmarken in England vorgerückt. Als Ergänzung zum bisherigen Programm bietet Binderer unter »Devil s Rock« neu einen Pinot Grigio aus badischen Weinen an. Wert legt Binderer auf eine klare Profilierung seines Programms. Jede Marke hat ihre eigene Positionierung: Almand Grove Riesling liegt bei 4 g/l Restzucker, der Devil s Rock Riesling mit mehr Restüße bei 11 g/l und der Markenwein Masterpiece Riesling im Bereich der Classic-Weine. Neben dem Aufbau der verschiedenen Marken hat auch das Geschäft mit Weinen in Bag-in-Box für Binderer Bedeutung gewonnen. »Im Gegensatz zu Deutschland sind BIBs in England und Skandinavien nicht mehr aus dem Angebot wegzudenken, aber wenn jetzt Aldi Anfang Juni mit einigen Weinen kommt, wird das auch ein Signal für Deutschland sein«, meinte Binderer bei unserem Besuch auf der LIWSF. (hp)

Ausgabe 8/2024

Themen der Ausgabe

Württemberg

Die Bewirtschaftung zu teuer, die Bestockung sehr rot – die Weingärten im Ländle stehen vor Veränderungen.

Christof Queisser

Der Vorsitzende der Geschäftsführung von Rotkäppchen-Mumm im Interview.

Sommerwein

Wenn die Sonne scheint, muss es nicht immer weiß sein – wann Rotwein auch im Sommer passt.