Antinori setzt in Zukunft auf IGT

Der italienische Großproduzent Antinori und Importeur Weinland Ariane Abayan starteten zu einer Deutschlandtour um die neue Produktstrategie von Antinori vorzustellen. Geboten wurde auf der Tour, die in Hamburg, Berlin, Düsseldorf und München halt machte eine Vertikalverkostung Tenute Chianti Classico COGC Riserva 1990, 91, 97, 99 und 2000 sowie Tignanello Toscana IGT (1991, 93, 95, 97, 99, 2000), die Marchese Piero Antinori persönlich vorstellte und kommentierte. Mehr als die Weine stand aber ein ganz anderes Thema im Mittelpunkt der Veranstaltung: Villa Antinori wird ab sofort nicht mehr als DOCG-Wein produziert, sondern als IGT- erhältlich sein. Als Grund für die Degradierung gab der Marchese gestiegenes Qualitätsbewusstsein an. »Wir haben uns für eine kleine Strukturveränderung in der Chianti-Classico-Range entschieden, da wir die Qualität des Produktes kontinuierlich verbessern möchten und das nur gelingen kann, wenn wir unsere eigenen Trauben benutzen. Wenn man fremdes Traubengut verwendet ist der Prozess nicht zu kontrollieren. Also haben wir uns bezüglich der Produktion des Villa Antinori entschieden, nur noch Trauben von unseren eigenen Weingütern zu verwenden, was bis dato nicht ausschließlich der Fall gewesen ist«, sagte Antinori gegenüber der Weinwirtschaft. Bekannt ist jedoch auch, dass im Chianti Classico-Gebiet die Erträge durch schlecht gepflegte Weinberge oft zu wünschen übrig lassen. Trotzdem wird die maximal zulässige Menge an Chianti DOCG produziert. Das wirft die Frage auf woher die restlichen Trauben stammen. Nun haben die Behörden strengere Kontrollen angekündigt um dem einen Riegel vorzuschieben. »Wir haben bis dato unsere eigenen Trauben für die Produktion von Chianti Classico verwendet und solche, die wir von anderen Produzenten aus der Chianti Classico Region auf dem freien Markt zugekauft haben«, sagt Antinori zu diesem Thema und setzte hinzu: »Wir haben diese Weine nicht außerhalb der Chianti Region gekauft.« Zustimmung für die Umstellung erhält Antinori auch von seinem Exklusiv-Importeur Ariane Abayan. »Wenn Villa Antinori auf das Prädikat verzichtet, ist das eine Entwicklung, die Konsequenzen haben wird. Ich finde die Entscheidung richtig, denn es ist eine Entscheidung pro Qualität«, sagte Anton A. Rößner, Geschäftsführer von Ariane Abayan. »Wenn es in der Chianti Classico-Region nicht mehr genügend Weine gibt dann ist es konsequent, die Weine zukünftig auch aus anderen Regionen der Toskana zu beziehen. Das schafft Flexibilität und bessere Kontrollmöglichkeiten«, erklärte Rößner weiter.

Ausgabe 8/2024

Themen der Ausgabe

Württemberg

Die Bewirtschaftung zu teuer, die Bestockung sehr rot – die Weingärten im Ländle stehen vor Veränderungen.

Christof Queisser

Der Vorsitzende der Geschäftsführung von Rotkäppchen-Mumm im Interview.

Sommerwein

Wenn die Sonne scheint, muss es nicht immer weiß sein – wann Rotwein auch im Sommer passt.