Die Schwarz Gruppe hat erstmals die Umsatzschwelle von 100 Milliarden Euro geknackt. (Foto: obs/Schwarz Dienstleistung KG/Schwarz Gruppe 2019)
Die Schwarz Gruppe hat erstmals die Umsatzschwelle von 100 Milliarden Euro geknackt. (Foto: obs/Schwarz Dienstleistung KG/Schwarz Gruppe 2019)

Schwarz Gruppe verbucht Rekordumsatz von 104 Mrd. Euro

Die Schwarz Gruppe hat im Geschäftsjahr 2018 104,3 Milliarden Euro (netto) umgesetzt und damit erstmals die Umsatzschwelle von 100 Milliarden Euro übertroffen.

Der Umsatz 2018 lag damit um 7,4 Prozent höher als im Vorjahr (2017: 96,9 Mrd. Euro). Die 104,3 Milliarden Euro Umsatz der Schwarz Gruppe teilen sich wie folgt auf: 81,2 Milliarden entfallen auf Lidl (+8,8 Prozent) und 22,6 Milliarden Euro auf Kaufland (+1,6 Prozent). Damit habe die Schwarz Gruppe eigener Aussage zufolge ihre Marktstellung als größte Handelsgruppe in Europa weiter ausgebaut.Die Umsatzentwicklung der Schwarz Gruppe von 2014 bis 2018. (Foto: obs/Schwarz Dienstleistung KG/Schwarz Gruppe 2019)

Das Wachstum sei auf die Expansion, das attraktive Preis-/Leistungsangebot im Sortiment sowie das besondere Engagement der Mitarbeiter zurückzuführen, so die Aussage von Klaus Gehrig, Komplementär der Schwarz Gruppe. Vor allem das Auslandsgeschäft habe überdurchschnittlich zum Wachstum beigetragen. Hier habe die Handelsgruppe mit 67,3 Milliarden Euro (+9,1 Prozent) rund zwei Drittel ihres Umsatzes erzielt.

In Deutschland setzte die Gruppe über die beiden Handelssparten Lidl und Kaufland 37 Milliarden Euro um, was einem Plus von 5,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Inzwischen sei dir Gruppe in 30 europäischen Ländern sowie in den USA und Australien präsent. Neu hinzu kam 2018 Serbien mit dem dortigen Markteintritt von Lidl.

Mit Frische, Regionalität und Bio überzeugt

Neben Preis, Service und Qualität hätten auch die Themen Frische, Regionalität und Bio-Lebensmittel die beiden Ketten Lidl und Kaufland nach vorne gebracht. Vor allem im Bio-Segment versprechen sich Lidl und Kaufland nach eigenen Angaben weitere Wachstumsimpulse. Lidl führe mittlerweile 200 Bio-Artikel im Sortiment, wovon 50 den im vergangenen Jahr eingeführten Bioland-Standard vorweisen können. Bei Kaufland werde das Bio-Sortiment künftig weiter ausgebaut, nachdem es seit 2018 mit dem Demeter-Qualitätssiegel am Start ist.

Im Trend seien außerdem regionale Spezialitäten sowie vegane und vegetarische Lebensmittel. Wie die Schwarz Gruppe mitteilt, werden auch Neuheiten wie Insekten-Food oder Produkte, deren Salz-, Zucker- oder Fettanteil reduziert ist, gut angenommen.

Auch das Onlinegeschäft sei ein weiterer Treiber des Wachstums der Handelsgruppe. Lidl Digital sei aktuell in sechs Ländern aktiv und könne mehr als 12 Millionen Kunden vorweisen. Den Umsatz mit Nonfood-Artikeln habe Lidl online im vergangenen Jahr um 56 Prozent steigern können. Bei Kaufland erfreue sich die Kunden-App als digitaler Einkaufshelfer und für Rezeptvorschläge steigender Beliebtheit.

Ausblick

Für das laufende Jahr rechne die Schwarz Gruppe mit einer ähnlichen Entwicklung wie 2018, heißt es. Auch bei den Investitionen, die sich im vergangenen Jahr, wie auch in den Jahren zuvor, auf rund 7,5 Milliarden Euro beliefen, wolle die Gruppe nicht nachlassen. Dabei rücke das Thema Digitalisierung immer stärker in den Vordergrund. „Es geht insbesondere um die Automatisierung und Optimierung von Prozessen, bei denen der stationäre Handel durch digitale Technologien unterstützt wird", erklärt Klaus Gehrings Stellvertreter Gerd Chrzanowski, der im Unternehmen für dieses Thema zuständig ist. Im Fokus stehe die intelligente Verknüpfung von Menschen, Dingen und Geschäftsmodellen in Echtzeit.

GZ 09/24

Themen der Ausgabe

Titelthema: Gleisanschluss

Industrie und Getränkefachgroßhandel nehmen die Schiene ins Visier. Dekarbonisierung und Personalmangel drängen zum Umdenken. 56 Organisationen haben zu Beginn des Jahres die „Charta für die Schiene“ unterschrieben. Die Zeit drängt, denn der Gesetzgeber verlangt bis 2030 eine CO2-Reduktion von 40 Prozent gegenüber 2018. Die Crux: eine marode Bahn.

Aktuelles Interview: Maximilian Huesch

Maximilian Huesch ist Logistikexperte, Beirat und geschäftsführender Partner bei Huesch & Partner. Im Interview mit der GZ macht der Profi deutlich, vor welchen Herausforderungen die Branche steht, den Verkehr aufzugleisen.

Gastkommentar: Marcus Vollmers

Marcus Vollmers ist Geschäftsführer der Get N GmbH & Co. KG in Langenhagen, einem bundesweiten Zusammenschluss regional marktführender Getränke-Fachgroßhandelsunternehmen. Im Gastkommentar erklärt der Geschäftsführer, welche Vorteile eine stärkere Nutzung des Schienenverkehrs in Bezug auf Nachhaltigkeit und Bewältigung des Fachkräftemangels bieten.