Anfang Juli war es endlich soweit: Die Einweisung der neuen Lehrbrennerei im Getränketechnologischen Zentrum der Hochschule Geisenheim, welche über Mittel zur Qualitätssicherung von Studium und Lehre beschafft wurde.
Es handelt sich nach Angaben der Hochschule um eine 50 Liter Kupferblase der Kupferschmiede Arnold Holstein aus dem badischen Markdorf am Bodensee. Die dampfbeheizte Anlage ist durch die Ab- und Zuschaltung von drei Glockenböden, des Dephlegmators und des Katalysators flexibel konstruiert. Sie erlaubt die Herstellung von Edelobstdestillaten und Geisten bis hin zu hochrektifizierten, neutralen Bränden, heißt es nach Angaben der Lehranstalt. Weiterhin können Botanicals in eingehängten Körben mit den aufsteigenden Alkoholdämpfen beispielsweise zur Herstellung von Gin extrahiert werden. Der momentane Hype um Gin, Whisky und Rum könne somit praktisch in der Lehre umgesetzt werden, denn die Anlage diene vornehmlich der Lehre im Fach "Alkoholische Getränke" und des "Spirituosenprojekts" im 5. und 6. Semester B. Sc. Getränketechnologie. Mit der 50 Liter Blase werde ein für die Lehre praktikabler Maßstab erreicht, bei dem gleichzeitig die sensorischen Ergebnisse größeren Praxisanlagen entsprechen. In Kombination mit der instrumentellen Analytik des Instituts für Getränkeforschung (GCMS von Aromastoffen) werde laut Hochschule auch ein wissenschaftliches Arbeiten angestrebt. Das Einfahren der Anlage geschehe innerhalb der Bachelorthesen der beiden Studenten, Hannes Mühl und Cedric Metzmacher, der Getränketechnologie, die beide bereits eine Brennereifachausbildung und Praxiserfahrung mitbringen.
Verantwortlich für die natürlich abschließbare Anlage sind das Team um Prof. Dr. Frank Will sowie Michael Ludwig vom Institut für Getränkeforschung.