Best Ager im Job: Diversity ist ein Ansatz, um von ihrer Erfahrung zu profitieren. (Foto: contrastwerkstatt / fotolia)
Best Ager im Job: Diversity ist ein Ansatz, um von ihrer Erfahrung zu profitieren. (Foto: contrastwerkstatt / fotolia)

Fachkräfte 50+: Arbeitgeber können profitieren

In einer aktuellen Auswertung haben die Analysten des Gehaltsspezialisten Compensation Partner aus Hamburg Einkommen unter die Lupe genommen und anhand von 45.925 Daten die Gehälter von Menschen im Alter von mindestens 50 Jahren verschiedener Berufe ermittelt. Außerdem, so die Experten, könnten Unternehmen sehr wohl von der Generation 50 plus profitieren.

Die Fakten zuerst: Chefärzte zählen während der gesamten Berufslaufbahn zu den Topverdienern Deutschlands – laut der Auswertung erhalten sie ein Einkommen von 226.000 Euro im Jahr und belegen damit den ersten Platz unter den Führungskräften. Es folgen – mit großem Abstand – die Geschäftsführung mit rund 129.500 Euro und die Verkaufsleitung mit circa 124.500 Euro im Jahr.

Führungskräfte deutlich vor Fachkräften

Die Gehälter von Fachkräften über 50 sind deutlich niedriger als die von Beschäftigten mit disziplinarischer Personalverantwortung und bewegen sich unter der 100.000-Euro-Grenze. Zum Beispiel belegen Business Developer mit einem Jahreseinkommen von fast 96.000 Euro den ersten Platz. Auf dem zweiten Rang befinden sich Key Account Manager mit 95.700 Euro. Für Fachärzte lockt ein jährliches Einkommen von 89.400 Euro. Die Gehälter von Vertriebsingenieuren (88.800 Euro) und Justitiaren (79.900 Euro) sind ebenfalls lukrativ.

Unternehmen profitieren von der Generation 50 plus

Viele Arbeitgeber und Personaler sträuben sich laut Compensation Partner noch davor, Bewerber jenseits der 50 einzustellen. Laut Compensation Partner zu Unrecht, denn „vor allem im Beratungsumfeld bewähren sich die sogenannten Silver Worker, also Mitarbeiter der älteren Generation – sie strahlen gegenüber Kunden Erfahrung und Kompetenz aus, was wiederum für Vertrauen sorgt.“

Durch einen verhältnismäßig hohen Anteil an erfahrenen Beschäftigten im Alter von über 50 Jahren sei es für jüngere Arbeitnehmer schwieriger, höhere Positionen zu erreichen. Um keinen Frust und Demotivation bei der jüngeren Kollegen aufkommen zu lassen, könnten hier Lösungen wie Job-Sharing oder Doppelspitzen hilfreich sein.

Der Diversity-Ansatz zahlt sich aus

Zudem könne sich der Diversity-Ansatz für Unternehmen in vielen Bereichen auszahlen. So sagt Compenastion Partner: „Jüngere und Ältere lernen voneinander, was sowohl vom Arbeitgeber als auch von den Beschäftigten als äußerst wertvoll angesehen wird. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer jenseits der 50 können ihre Teams mit Berufs- und Projekterfahrungen sowie ihrem fachlichen Know-How bereichern. Sie verfügen zusätzlich häufig über ein großes berufliches Netzwerk, das ihrem Arbeitgeber zu Gute kommt. Des Weiteren können sie stärker als Qualitätsmanager/-in, Mentor/-in oder Coach fungieren als jüngere Beschäftigte.“

In manchen Firmen funktioniere dieses Prinzip auch umgekehrt. In einem Beitrag von „Zeit Online“ berichtet Heidi Stock, die als Expertin für Arbeitskultur in dem deutschen Unternehmen tätig ist, wie dort das „Reverse Mentoring“ genutzt wird. Als beispielsweise das Thema Social Media für die Marke an Bedeutung gewann, haben junge Mitarbeiter erfahrenen Führungskräften die Funktionsweisen von Twitter und Facebook näher gebracht. Und auch in anderen Bereichen könne die Generation 50 Plus von dem Wissen der Jüngeren profitieren.

Darüber hinaus klagen Arbeitgeber vieler Branchen über einen Fachkräftemangel. Daher wird die Generation 50 Plus deutlich interessanter und Unternehmen werden letztendlich dazu gezwungen, diese im Bewerbungsprozess stärker zu berücksichtigen.

GZ 06/24

Themen der Ausgabe

Titelthema: Spezi-Boom

Die Kategorie Cola-Mix zeigt sich als wahrer Wachstumstreiber. Trotz immer stärkerer Diversifizierung des Marktes scheint der Spezi-Peak für Branchenkenner aber noch längst nicht erreicht.

Gastkommentar: Patrick Peters

Patrick Peters, Marktsegmentmanager Softdrinks bei der Döhler Group, zeigt einige Faktoren auf, weshalb Cola-Orange-Limonaden derzeit eine nach seiner Ansicht nach bemerkenswerte Popularität erlangt haben. Wie lange die Spezi-Welle anhält, liege aber letztlich an der Entscheidung der Konsumenten.

Aktuelles Interview: Sebastian Priller-Riegele

Sebastian Priller-Riegele, Geschäftsführer der Riegele Bier-Manufaktur, spricht über den Erfolg von seinem Spezi, den aktuellen Hype der Cola-Mixes und Win-Win-Partnerschaften.