Neue Freunde? Bloß nicht!
Man soll sich neuen Ideen ja nicht von vornherein verschließen, und auch ich bin kein Freund der steifen, weißbetuchten Gastronomie, in der man Angst davor haben muss, mit dem Besteck zu laut zu klappern. Aber ein Gutes hatte diese alte Version des Ausgehens doch: man hatte stets einen Tisch für sich allein und musste diesen nicht mit wildfremden Leuten teilen, nur weil es gerade total hip ist, Uni-Kantinenartig an ellenlangen Tischen zusammengequetscht zu werden. Für Singles, sofern sie an einer solchen Tafel denn überhaupt Platz nehmen dürfen, mag das ja noch witzig sein. Für Paare oder kleine Gruppen ist das aber nur eines: nervig!
Doch damit nicht genug! Weil wir ja alle so open-minded sind, soll ich altes Einzelkind jetzt auch noch jeden dahergelaufenen Dödel, der mir mit seinen Geschichten von seinen total tollen „Projekten“ gerade nachhaltig die Laune verdirbt, in meinem Essen rumstochern lassen. Von wegen „Sharing is caring“. Das habe ich mir bestellt, weil ich es essen will, und nicht, um irgendwelche Zausel damit zu beglücken. Bleibt zu hoffen, dass das keine Schule macht, denn sonst muss ich doch wieder an meinen Besteck-Skills arbeiten.
Alexander Thürer
Redaktion fizzz
[email protected]