Positiv in die (digitale) Zukunft
Seien wir ehrlich: Völlig kalt hat uns die Absage des physischen Teils der BrauBeviale Mitte Oktober nicht erwischt. Corona hat uns abgehärtet. Nichts ist sicher, bis es wirklich stattgefunden hat. Ich weiß, wovon ich rede. Wie mein neuerlicher Doppelname – im wahrsten Sinne des Wortes – vermuten lässt, hat die Pandemie meine Hochzeit zumindest aber nicht ganz platzen lassen.
Corona zwingt die Messeveranstalter dazu, kreativ zu werden. Die Brau war ohnehin seit Mitte Juli als Hybridveranstaltung geplant und findet nun rein digital auf myBeviale.com statt. Auch die Pro Fachhandel ging im September rein online über die Bühne. Mit Erfolg. Mehr zum Thema digitale Messen lesen Sie in unserer aktuellen Titelgeschichte. Plus: einem Pro & Kontra, in dem Marco Martusciello, Senior Projekt und Marketing Manger bei Aldinger + Wolf, für virtuelle Messen in die Bresche springt, Oliver Schmitt, Inhaber der Agentur Agendum, sie jedoch als unnötig abtut.
Eindeutig beliebt sind hingegen stille Wässer. Ihr Anteil am Gesamtmarkt klettert Jahr für Jahr munter nach oben. Die Branche übt sich dennoch in Selbstkritik: Man müsse den Verbrauchern die Unterschiede von Mineral und Leitungswasser deutlicher machen. Gerade bei stillem Wasser sei dies besonders wichtig.
Land- und Kellerbiere profitieren seit geraumer Zeit vom Trend zu Regionalität. Im ersten Halbjahr 2020 kann das Segment im Einzelhandel und den GAMs plus satte 8,0 Prozent verbuchen. Ein Großteil der Brauer vertritt die Ansicht, dass sich dieser Trend und die CraftbierBewegung gegenseitig befruchten.
Dass Corona den Absatz von Spirituosen be feuert, haben wir zur Genüge festgestellt. Als überraschender Gewinner der Krise haben sich jedoch die Obstbrände hervorgetan. Dass die Pandemie den ohnehin vorhandenen Trend zu regionalen Produkten weiter verstärkt, kommt der Kategorie offenbar zugute. Zudem hat das Segment in den vergangenen Jahren auch in der Gastronomie an Bedeutung zugelegt, denn mit leckeren Cocktails lässt sich bekanntlich auch eine jüngere Zielgruppe erreichen.
Ihnen nun viel Freude bei der Lektüre!
Caroline Hennemann-Sacherer
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