Concha y Toro - Ein Botschafter für Chile

Concha y Toro ist ein mächtiges Unternehmen mit Liegenschaften in der ganzen Welt, dessen Name ein Synonym für Qualität ist. Doch obwohl der Einfluss des Unternehmens stetig wächst, bleibt es fest in den Händen der Familie.

links: Rafael und Eduardo Guilisasti, rechts: Isabel Guilisasti / Credits: Concha y Toro

Angesichts der riesigen Größe des internationalen Unternehmens klingt es für viele überraschend, dass Concha y Toro immer noch unter familiärer Führung steht. Die Geschichte begann 1883, als der Politiker und Geschäftsmann Don Melchor Concha y Toro sowohl französische Stecklinge, die er bei Pirque im Maipo-Tal anpflanzen wollte, als auch einen erfahrenen französischen Önologen aus Bordeaux importierte, dessen Aufgabe es war, sie zu pflegen und ihre Trauben in einen Wein von hoher Qualität zu verwandeln. Das war ein revolutionärer Schritt zu einer Zeit, als die meisten chilenischen Weine aus unbedeutenden lokalen „Pais“-Reben produziert und etwa innerhalb eines Jahres nach der Ernte in der lokalen Umgebung getrunken wurden. Nach dem Tod von Don Melchor im Jahr 1892 übernahm sein Sohn Juan Enrique Concha Subercaseaux die Führung des Unternehmens und setzte die Bemühungen seines Vaters fort, sowohl das Unternehmen als auch dessen Ansehen weiter aufzubauen. 1933 sendete er seine erste Weinlieferung nach Europa, und zwar nach Rotterdam in Holland.

Vierundzwanzig Jahre später trat eine neue dynamische Familie in das Unternehmen Concha y Toro ein, und zwar in Form von Eduardo Guilisasti Tagle, der damit beauftragt wurde, ein Innovations- und Expansionsprogramm zu leiten, dessen Auswirkungen heute noch spürbar sind. Zu den von ihm getroffenen Maßnahmen zählte der Kauf des hochwertigen Weinguts „Puente Alto“ sowie die Kreation einer neuen Marke namens „Casillero del Diablo“, die auf einer alten Legende gründet, die besagt, der Weinkeller werde vom Teufel beschützt. Diese wurde zur ersten Premiumweinmarke Chiles, mit einem heutigen Absatz von fast 50 Millionen Flaschen.

Die 1980er Jahre stellten eine Zeit der weiteren Verbesserung der Weinbereitung dar, in der französische Eichenfässer für die Reifung von Spitzenweinen eingeführt wurden. Einer dieser Weine war „Don Melchor“ aus Puente Alto, der erstmalig im Jahr 1987 produziert wurde, mit dem Anspruch, Chiles bester Cabernet Sauvignon zu werden. Wie es bereits nahezu ein Jahrhundert zuvor bereits geschehen war, wurde französische Expertise herbeigeholt, um das hohe Niveau an Feinheit und Komplexität zu erreichen, das das Weinproduzenten-Team anstrebte.

1993 beschloss Concha y Toro, dass es an Zeit war, für einige seiner innovativeren Weine eine neue Marke zu kreieren, und so entstand „Cono Sur“. Drei Jahre später überquerte das Unternehmen die Anden, um eine argentinische Marke namens „Trivento“ zu vermarkten, die sich zu Argentiniens zweitgrößtem Exporteur entwickelt hat. Trotz des Vormarsches in beliebte Segmente von Überseemärkten zeigte das Unternehmen keine Ambitionen, neben „Don Melchor“ weitere echte Weltklasseweine zu produzieren. 1997 gründete Eduardo Guilisasti Tagle jedoch ein Joint Venture mit der inzwischen verstorbenen Baronin Philippine de Rothschild, um „Viña Almaviva“, Chiles ersten „Primer Orden“ – dem Äquivalent eines Bordeaux Premier Grand Cru Classé – zu kreieren.

Credits: Concha y Toro

Die Bemühungen dieser Jahre machten sich mit einer langen Liste an Auszeichnungen und Anerkennungen bezahlt. 1999 bezeichnete das Magazin „Wine Spectator“ Concha y Toro als wichtigsten Produzenten in Chile und Argentinien. Im Jahr 2005 setzte dieselbe Publikation den 2001er „Don Mechor“ an vierte Stelle seiner Rangliste der 100 besten Weine. In den Jahren 2006 und 2007 vergaben sowohl „Wine Spectator“ als auch Robert Parkers „Wine Advocate“ den Rotweinen von Concha y Toro die beste Punktzahl, die beide bis dahin einem chilenischen Wein vergeben hatten. Die zweite dieser Bewertungen wurde vom Unternehmen ganz besonders begrüßt, da sie für den „Carmin de Peumo“ des Jahrgangs 2003 abgegeben wurde – Concha y Toros vinophilem Flagschiff aus Carménère-Reben, die aus einem der ältesten Weinberge des Unternehmens in Peumo im Cachapoal-Tal stammen.

Als Concha y Toro in die zweite Dekade des 21. Jahrhunderts eintrat, fanden die Weine des Unternehmens neue Absatzmärkte auf der ganzen Welt. Zu diesen Weinen zählten „Terrunyo“, „Marques de Casa Concha“, „Gravas del Maipo“, der preisgekrönte „Amelia Chardonnay“ sowie eine Reihe damit verbundener Marken, wie etwa „Viña Maipo“, „Canepa“, „Viña Palo Alto“, „Trivento“ und „Fetzer“, benannt nach dem kalifornischen Weingut, das im Jahr 2011 erworben wurde. Das Verständnis um die Bedeutung des Vertriebs wurde schon immer mit der gleichen Ernsthaftigkeit behandelt wie die Konzentration des Unternehmens auf Qualität. Nach dem Aufbau der Präsenz in den wichtigen Märkten des Vereinigten Königreichs wurden Anstrengungen unternommen, um das Unternehmen zu einem führenden Exporteur für Skandinavien und Brasilien sowie verschiedene Teile Asiens, darunter Korea und die Volksrepublik China, werden zu lassen. Es war Concha y Toros Verständnis des asiatischen Marktes, das das Unternehmen einen bahnbrechenden Sponsoringvertrag mit Manchester United unterschreiben ließ, im Rahmen dessen die „Red Devil“-Fußballmannschaft mit dem feurigen Teufel in Verbindung gesetzt wurde, der das international bekannte Logo des „Casillero del Diablo“ darstellt.

Heute hält die Familie Guilisasti die Zügel bei Concha y Toro immer noch fest in der Hand, angeführt von Eduardo Guilisasti Gana, dem Gewinner der von Meininger International vergebenen Auszeichnung „Weinunternehmer des Jahres“ 2011, der dem Beispiel seines Vaters Eduardo Guilisasti Tagle folgt. Eduardos Bruder Rafael Guilisasti Gana ist stellvertretender Vorsitzender und Isabel Guilisasti Gana arbeitet in der Position der Marketingmanagerin für Herkunftsweine. Es gibt jedoch eine klare Verbindung zur Vergangenheit, da Mariano Fontecilla de Santiago Concha, ein Nachfahre des ursprünglichen Don Melchor und ehemaliger chilenischer Botschafter in Norwegen, Spanien, Italien und dem Vatikan, immer noch Vorstandsmitglied im Unternehmen ist.

Viña Concha y Toro

Avda. Nueva Tajamar 481,
Torre Norte, Piso 15,
Las Condes, Santiago, Chile
Tel.: (+562) 224765000
www.conchaytoro.com