Miguel Torres SA – eine spanische Familie

Der Name Torres ist auf das Engste mit dem spanischen Wein verbunden – nicht nur durch äußerst erfolgreiche Marken, sondern auch durch das Bemühen, die Vielfalt der iberischen Weinkultur zu fördern und zu erhalten.

Königlicher Besuch gehört in einem Weingut zu den seltenen Geschehnissen. Das Haus Torres kann in seiner fast 150-jährigen Geschichte auf drei solcher Höhepunkte blicken. 1904 beehrte König Alfonso XIII. das Weingut, 1993 die Infanta Cristina, und 1995 stattete Juan Carlos zum 125. Jubiläum einen Besuch ab. Das deutet schon darauf hin, dass Torres kein Weingut wie jedes andere ist, sondern sich in besonderer Weise um das Land verdient gemacht haben muss. Dass der 1941 geborene Miguel A. Torres zu den herausragenden Persönlichkeiten des spanischen Weinbaus zählt und mehrfach als „Winzer des Jahres“, „Einflussreichster Erzeuger Spaniens“, für sein Lebenswerk sowie mit einigen Orden ausgezeichnet wurde, erstaunt kaum, da schon sein Vater, Miguel Torres Carbó, das St.-Georgs-Kreuz der Regierung Kataloniens tragen durfte. Er gründete 1986 die Miguel Torres-Stiftung, die von Miguel A. Torres‘ deutschstämmiger Ehefrau Waltraud geleitet wird und sich für viele soziale Projekte einsetzt.

Die Geschichte des Unternehmens beginnt 1870, als Jaime und Miguel Torres Vendrell in dem kleinen Penedès-Städtchen Vilafranca eine Kellerei gegenüber des Bahnhofs gründen. Die Bahn bietet beste Voraussetzungen zum Transport der Weine. Da Jaime keine Erben hinterlässt, wird Juan Torres Casals - Sohn von Miguel Torres - alleiniger Besitzer des Weinguts. 1907 lässt er die Marke Coronas eintragen, bis heute Inbegriff der Torres-Weine und eine der bekanntesten spanischen Weinmarken. Während des Spanischen Bürgerkriegs wird die Kellerei durch Bomben zerstört. Mit dem Wiederaufbau 1940 kommt eine wichtige Neuerung hinzu: Die Weine werden nun in Flaschen abgefüllt, nicht mehr als Fassware verkauft. Der erste Flaschenwein heißt: Coronas (1942). Fünf Jahre später kommt eine weitere Marke hinzu, Viña Sol, zunächst als „Vino de Mesa Superior“ klassifiziert. 1954 betritt ein weiterer Klassiker die Szene: Sangre de Toro, „Stierblut“, eine rote Reserva des Jahrgangs 1952.

Miguel A. TorresMiguel Torres Carbó und seine Frau Margarita Riera Puig haben drei Kinder, Juan Maria Torres, Miguel A. Torres und Marimar Torres. Miguel A. Torres ist ein Visionär, der schon früh Rebsorten wie Chardonnay und Cabernet Sauvignon anbaut und in seinen Kellern den Edelstahltank einführt; er wird das Gesicht und die Philosophie des Unternehmens bis heute ganz maßgeblich prägen. Ein Kennzeichen sind die seit 1970 kalt vergorenen Weißweine „Viña del Sol“ und „Viña Esmeralda“, die im spanischen Weißweinbereich eine neue Ära einläuten. Viña Esmeralda ist eine duftige Komposition aus Gewürztraminer und Muskateller. Seine Schwester Marimar entscheidet sich für das Ausland, denn Torres expandiert schon frühzeitig nach Kalifornien. Marimar Estate, Sonoma County, nimmt Anfang der 1980er Jahre den Betrieb auf. Auch Chile kommt hinzu, wo Miguel A. Torres 1979 100 Hektar Rebland kauft und eine moderne Kellerei einrichtet – deren Edelstahltanks waren für das Land damals ein Novum. 1997 wurde mit der Gründung eines Joint Ventures mit der Zhangjiakou Great Wall Winery ein neuer, zukunftsweisender Weg beschritten. Nicht zu vergessen: Auch im Heimatland Spanien wurde ab 2004 über Katalonien hinaus expandiert: In Ribera del Duero (2004) und Rioja (2007) kommen Weingüter hinzu.

Dass sich Weine aus dem Hause Torres mehrfach bei Blindproben gegen namhafte Konkurrenz durchsetzten, belegt eindrucksvoll den hohen Qualitätsanspruch. Miguel A. Torres ist ein Philosoph der Reben, der genau hinschaut, um die wirklich beste Rebe für den jeweiligen Standort zu finden. Die bekanntesten Namen des Hauses sind Mas La Plana, Grans Muralles, Reserva Real, Perpetual, Fransola, Milmanda, Manso de Velasco (Chile), Don Miguel und Doña Margarita Vineyards (Kalifornien) und das Weingut Jean Leon, das von Mireia Torres-Maczassek geleitet wird, ebenso wie das Weingut im Priorat.

Insgesamt besitzt die Familie rund 2.300 Hektar Rebland in Spanien, Chile und Kalifornien, die alle unter dem seit Generationen bestehenden Familienmotto stehen: „Je besser wir für den Boden sorgen, desto besser ist unser Wein“. „Wir leben vom Boden, und wir sind ein Unternehmen in Familienbesitz. Diese Konstellation bedingt, dass wir uns um unser Land und unsere Ressourcen sorgen - nicht nur für die aktuelle, sondern ebenso für kommende Generationen“, sagt Miguel A. Torres. In Spanien besitzt Torres Weinberge in den Appellationen Penedès, Conca de Barberà, Priorat, Jumilla und Costers del Segre sowie in Ribera del Duero, La Rioja und Rueda. International besitzt Torres Weinberge und -güter in Chile/Valle Central und Kalifornien/Russian River Valley (geleitet von Marimar Torres).

Heute leitet die vierte Familiengeneration das Unternehmen: Miguel A. Torres als Präsident sowie Juan M. Torres und Marimar Torres als Vizepräsidenten. Sie sorgen für die fließende Übergabe an die fünfte Generation: Arnau Torres-Rosselló, Mireia Torres-Maczassek, Cristina Torres - und Miguel Torres-Maczassek, der kürzlich zum Generaldirektor des Unternehmens ernannt wurde.

Weingut Fransola - Miguel A. Torres mit Schwester Marimar Torres im Weinberg - Zerstörung der Kellerei 1939 - Weingut Santa Margarida d'Agulladol

 

Informationen

Miguel Torres SA

M. Torres. 6
08720 Vilafrance del Penedès
Barcelona
Tel. +33 93 8177400
Fax +34 93 8177444

www.torres.es
[email protected]

Kontakt in Deutschland:

Wein Wolf

Königswinterer Straße 552
53227 Bonn
Tel. 0228 4496-0
Fax 0228 4496696

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