F.W. Langguth Erben GmbH & Co. KG – Mosel und mehr

Hinter Marken stehen Menschen mit ihren Ideen. Im Falle der erfolgreichen Klassiker „Himmlisches Moseltröpfchen“ und „Erben Qualitätsweine“ aus der Kellerei F.W. Langguth Erben in Traben-Trarbach lohnt es sich, die Familiengeschichte zu betrachten, denn diese Marken haben die deutsche Weinlandschaft im Lebensmitteleinzelhandel maßgeblich geprägt. Im Jahr der französischen Revolution, 1789, gründete der 21-jährige Franz Wilhelm Langguth ein Weinhandelshaus. Das junge Unternehmen entwickelt sich fortan inmitten der Kleinstadt an der Mosel, die um die Wende ins 20. Jahrhundert, zusammen mit Bordeaux, zu den größten Weinhandelsplätzen in Europa zählt.

 

Die gravierenden Meilensteine des Unternehmens liegen in der Nachkriegszeit und prägen früh den sich mit Selbstbedienung profilierenden Lebensmittelhandel. „Langguths Himmlisches Moseltröpfchen“ wird bald ein Begriff; 1952 bringt Wolfgang Langguth, Ur-Ur-Enkel des Gründervaters, unter diesem Namen die erste große deutsche Weinmarke auf den Markt, von der in der Spitze bis zu 20 Millionen Flaschen jährlich verkauft wurden. Es ist die Geburtsstunde des deutschen Markenweins. Der Name Franz Wilhelm Langguth bleibt in „ERBEN Spätlese“ (seit 1964) erhalten, und die Marke Erben steht heute für Deutschlands erfolgreichste Markenweinfamilie. Die Intention der Familie ist es, Erben Weine im Exportgeschäft stärker zu etablieren. 

 

Seit 1948 ist der unermüdliche und visionäre Wolfgang Langguth in sechster Generation im Unternehmen tätig. Unter seiner Ägide entwickelte sich das Haus zu einem der bedeutendsten und auch international bekanntesten Weinanbieter Deutschlands. Längst ist man auch Rebflächenbesitzer und arbeitet mit zahlreichen Vertragswinzern eng zusammen. Die hauseigene Güterverwaltung mit dem Stiftungsweingut verfügt über Spitzenlagen der Mosel wie Würzgarten (Traben-Trarbach), Goldtröpfchen (Piesport), Badstube (Bernkastel), Sonnenuhr (Wehlen) und Treppchen (Erden). Franz Langguth (1851-1921), ein geachteter Weinexperte, hatte seinerzeit Qualitätsregeln aufgestellt, die noch heute der Unternehmensphilosophie zugrunde liegen. Und Wolfgang Langguth lebt sie vor: „Zur Qualität gehören Intelligenz, Wille und die Erfahrung aus vielen Generationen um, im Einklang mit der Natur, bestmögliche Weine zu bereiten. Qualität ist unsere Leitmaxime, unsere Herausforderung, der wir uns jeden Tag stellen. Unser Ziel ist es zu den Besten zu gehören. Und wir arbeiten jeden Tag daran“. Das Portfolio der Langguth-Weine ist aufgrund der Nachfrage längst über die Grenzen des Anbaugebietes Mosel hinausgewachsen. 

 

Für Trends und Markenführung hat man im Hause Langguth ein Gespür. Mit dem 1964 von Wolfgang Langguth und dem Markenpionier Hans Domizlaff entwickelten französischen „Medinet“ in der unverkennbaren Amphorenflasche landete das Haus ebenso einen „Mega-Verkaufserfolg“ und Million Seller, der heute zu den meistgetrunkenen französischen Weinen in Deutschland zählt. Und Wolfgang Langguth war es auch, der die Chancen und das Potenzial Nordafrikanischer Weine erkannte. Die aus Tunesien stammenden Edler vom Mornag und Château de Mornag sind bei den Verbrauchern sehr beliebt, eine weitere Pionierleistung. 

 

1996 übernahm Langguth das Traditionshaus H. Sichel Söhne mit der Exportmarke „Blue Nun“. Dieser Wein ist bis heute weltweit stark gefragt; eine Flasche ziert sogar das Etikett des Albums „Rumours“ der Gruppe Fleetwood Mac (1977). Heute prägen weitere Marken wie „Toscanello“ aus Italien, „El Cortez“ aus Spanien oder „Kaya“ aus Südafrika das Angebotsportfolio von F.W. Langguth Erben. Die Trauben für die biozertifizierten Langguth-Weine, etwa der Marke Sontino, werden ökologisch angebaut – den Erfolgstrend der Bioweine hat man bei Langguth zeitig erkannt. Alle Weine gehorchen dem gleichen Anspruch: „Täglich werden viele tausende Flaschen unserer Weine geöffnet und müssen sich ihre ‚Prüfnummer‘ immer wieder neu verdienen.

 

Die Wein-Marke ist nichts anderes als das Vertrauen vieler tausender Weintrinker in diesen speziellen Namen oder das Erscheinungsbild – eine Insel der Beständigkeit im unüberschaubaren Meer des Weinangebotes.“ Dieses Vertrauen scheint angesichts der durchgängigen Qualitätszertifizierungen und der zahlreichen Auszeichnungen für Weine aus dem Hause Langguth – darunter beim Internationalen Weinpreis MUNDUS VINI und anderen Wettbewerben – gerechtfertigt. Die Kellerei ist 1970 vom Stammhaus in Traben auf den Mont Royal oberhalb der Stadt verlegt worden. Dort werden unter modernsten technischen Bedingungen heute die weltweit erfolgreichen Langguth-Weine abgefüllt.

 

Mit Wolfgang Langguths Sohn Thomas und Enkel Patrick Langguth arbeiten bereits die siebte und achte Generation der Familie im Unternehmen mit. Thomas Langguth ist nach Jahren in der Geschäftsführung inzwischen in den Beirat gewechselt. Ausgebildet an den Universitäten in Frankfurt und Rio de Janeiro und Arbeitsstationen in den USA, England und Rumänien leitet Patrick Langguth heute den Exportbereich der Langguth-Gruppe. Und die Erfolgsgeschichte soll weitergeführt werden: „Mir ist daran gelegen,“ so Enkel Patrick Langguth, „die Familientradition fortzusetzen. Und das mache ich fest an der umweltfreundlichen und ressourcenschonenden Entwicklung der wertvollen Markenpersönlichkeiten und der internationalen Ausrichtung.“

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