Die Familie González ist seit 1835 im Wein- und Spirituosengeschäft tätig und war stets darauf bedacht, qualitativ hochwertige Produkte zu erzeugen und in den jeweiligen Bereichen Marktführer zu sein. Obwohl die Familienwurzeln in Jerez liegen und das Unternehmen auf seinen ausgezeichneten Sherries und Brandies aus Jerez gründet, hat sich die fünfte González-Generation auf einige der besten spanischen Weinregionen verteilt, um dort hochklassige Weine zu erzeugen.
Familia de Vino, Weinfamilie, nennt sich das Unternehmen heute kurz und knapp. Und so ist es wirklich: Die Familie González ist in fünfter Generation tätig, seit sich 1835 ein gewisser Manuel María González Ángel in Jerez niederließ, um ins boomende Weingeschäft einzusteigen. Der Name Byass kommt erst viele Jahre später ins Spiel, als González seinen englischen Importeur Robert Blake Byass mit ins Boot holte (1885). Die Familie Byass ist 1998 aus dem Unternehmen ausgeschieden, doch der Name ist geblieben. Das Familienunternehmen hat sich schon immer durch Innovationskraft und Pioniergeist ausgezeichnet. Manuel María González brachte als erster die Elektrizität nach Jerez und nutzte sie als erster Spanier überhaupt für den Betrieb und die Beleuchtung seiner Bodega. Er sorgte auch vorausschauend dafür, dass Jerez einen Eisenbahnanschluss bekam. Seine Enkel und Urenkel waren wie er stets darauf bedacht, die modernsten Techniken in der Produktion einzusetzen und immer wieder innovative Produkte anzubieten.
Doch Innovation, wie die Eröffnung der weltweit ersten Sherry-Bar in London oder der Launch der neuen Las-Palmas-Linie, gibt es nicht nur in Jerez. Die Weinfamilie von González Byass erstreckt sich heute über die Anbaugebiete Rioja, Somontano, Penedès und Castilla-La Mancha. In jeder dieser Regionen sucht die Familie die besten Terroirs, um bestmögliche Weine zu erzeugen. In Rioja erwarben sie die Bodegas Beronia, die zu den zehn bedeutendsten Rioja-Marken zählen, internationale Anerkennung mit ihren Reservas und Gran Reservas, die von Robert Parker mit 92+ Punkten bewertet und vom Wine Spectator drei Mal hintereinander als bester Rioja unter den ’100 Best Wines’ ausgezeichnet wurden. Beronia war die erste Rioja-Marke, die mit französischer und amerikanischer Eiche arbeitete, um größere Ausgewogenheit und Komplexität zu erzielen. Hier wurden die ersten Fässer der Region kreiert, die Deckel und Böden aus französischer Eiche und Dauben aus amerikanischer Eiche haben. 2008 weitete die Familie ihr Imperium in die Anbauregion Somontano aus.
In den einsamen Tälern der Pyrenäenausläufer entstehen bei dem Spitzenerzeuger Viñas del Vero erstklassige Weine aus lokalen und internationalen Rebsorten, die als vorbildlich für die gesamte Region gelten. Die Parzellen werden sorgfältig ausgewählt, und das Team setzt die Tradition der Bordelaiser fort, die gegen Ende des 19. Jahrhunderts erstmals internationale Sorten in der Region anpflanzten. Viñas del Vero bringt einige der besten Chardonnays, Cabernets und Merlots von ganz Spanien hervor. Zugleich hat man die alte Rebsorte Garnacha neu entdeckt, und zwar in dem fast vergessenen Tal von Secastilla, dem „Tal der sieben Burgen“, wo aus über 70-jährigen Rebstöcken intensive, authentische Garnacha-Weine entstehen. In den frühen achtziger Jahren, als die Familie González die Bodegas Beronia erwarb, expandierte man durch den Kauf von Vilarnau auch ins Penedès. Hier werden handwerkliche Cavas erzeugt, deren Trauben auf einigen der höchstgelegenen Weinbergen um Sant Sadurni d’Anoia wachsen. So behalten sie ihre erfrischende Säure, die den Vilarnau- Schaumweinen ihr großes Reifepotenzial verleiht. Auf der Suche nach neuen Wegen für die erfolgreiche Vermarktung der Produkte arbeitet man bei Vilarnau mit dem weltbekannten Designer Antonio Miró zusammen, der den Weinen eine aufsehenerregende Ausstattung verpasste. Im Weingut werden übrigens auch seltene autochthone Rebsorten wie Trepat kultiviert, die den Weinen einen eigenen Ausdruck verleihen.
Im vergangenen Jahrzehnt führte die Leidenschaft für Spaniens große Terroirs zu neuen Projekten in Jerez und Castilla-La Mancha. Finca Moncloa ist ein Weinberg in den höheren Regionen von Jerez (bei Arcos de la Frontera), mit dessen Anlage die Familie die alte Weinbautradition in diesem Gebiet wieder beleben und zugleich neu orientieren will. Es wurden nämlich wieder Rotweinsorten gepflanzt, und Syrah, Tempranillo, Cabernet Sauvignon sowie die wenig bekannte, lokale Tintilla de Rota können hier – im Wortsinne – ausgezeichnete Resultate erbringen. In ähnlicher Weise hat die Familie in ein großes Weingut nahe der historischen Stadt Toledo investiert, etwa eine Stunde von Madrid entfernt. Die Finca Constancia ist das Ergebnis des genauen Studiums der Böden und des Terroirs dieser Gegend und bringt außergewöhnliche Tropfen aus weltweit bedeutenden Rebsorten hervor. Die Familie González spielt beim parzellengerechten Ausbau von Rebsortenweinen aus kleinen Weinbergparzellen eine Vorreiterrolle; der viel gelobte „Parcela 23“-Tempranillo ist ein gutes Beispiel dafür.
Exportstark ist González Byass, möchte man doch möglichst viele Menschen an dem Weingenuss „Made in Spain“ teilhaben lassen. 43 Prozent der Produktion gehen in über 100 Länder. Doch fühlt man sich auch der heimischen Weinkultur verpflichtet und hat daher das Stammhaus zu einer Attraktion für Besucher gemacht. Jährlich empfängt die Bodega 250.000 Besucher und ist damit eines der meistbesuchten Weingüter Europas. Wein, so die Unternehmensphilosophie, soll jedermann zugänglich sein.
Im Grunde hat sich daran wenig geändert, seit der Firmengründer Manuel María González Ángel 1836 in einem Brief schrieb: “Ich kann mir keinen schöneren Beruf vorstellen, als Wein zu erzeugen – daher widme ich ihm mein Leben.” Seine heutige Nachfolgergeneration setzt diese Tradition fort und ist stolz darauf, einige der besten Weine Spaniens hervorzubringen.
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