„Desi No. 1 – Eau de Corone“ heißt das Desinfektionsmittel, das Alpirsbacher Klosterbräu zurzeit in begrenzter Menge herstellt. (Foto: Alpirsbacher Klosterbräu)
„Desi No. 1 – Eau de Corone“ heißt das Desinfektionsmittel, das Alpirsbacher Klosterbräu zurzeit in begrenzter Menge herstellt. (Foto: Alpirsbacher Klosterbräu)

Mit Witz und Verstand gegen Corona

In diesen schweren Zeiten helfen viele Brauer, wo sie nur können. So auch Alpirsbacher Klosterbräu. Die Familienbrauerei stellt nun auch Desinfektionsmittel her – das hat einen kuriosen Namen.

Alpirsbacher Klosterbräu hat aus überschüssigem Ethanol mittlerweile 8.000 Liter Desinfektionsmittel hergestellt. Für das betriebsinterne Produkt gibt es sogar einen Namen: „Desi No. 1 – Eau de Corone.“

Das Ethanol, das als Grundstoff benötigt wird, bleibt beim Brauen von alkoholfreiem Bier übrig. Alpirsbacher stoppt die Gärung beim Brauen alkoholfreier Bier nicht („gestoppte Gärung“), vielmehr wird dem fertigen Bier der Alkohol entzogen. Dies geschieht mit einer speziellen Anlage.

„Mit dem Desinfektionsmittel wollen wir in erster Linie die Mitarbeiter versorgen, damit sie sich die Hände und die benötigte Arbeitsflächen reinigen können“, sagt Brauereiinhaber Carl Glauner. Bei Bedarf gebe die Brauerei es auch „zu fairen Preisen“ an Krankenhäuser, Apotheken, Alten- und Pflegeheimen.

Die Folgen der Pandemie für die Schwarzwälder Familienbrauerei

Auch die Alpirsbacher Klosterbräu spürt bereits jetzt die Folgen der Pandemie. Der „Schwarzwälder Bote“ zitiert Brauereiinhaber Carl Glauner: „Wenn Hotels und Gasthäuser schließen müssen, geht der Absatz an Fassbier massiv zurück.“ Die Brauerei hat einen Fassbieranteil von rund 30 Prozent, gemessen an der gesamten Bierproduktion.

Laut dem „Schwarzwälder Boten“ gebe es aber nur eine begrenzte Menge an Ethanol. „Wir sind eine Brauerei und kein Ethanol-Hersteller“, sagt Glauner.

Übrigens: In der Brauerei habe es bisher keinen Corona-Infizierten gegeben. Damit es möglichst wenig direkte Kontakte der Mitarbeiter untereinander gebe, habe man die Arbeitsplätze entzerrt, räumlich und zeitlich. Glauner: „Bei der Abfüllung etwa gibt es zwei Schichten, die sich nicht begegnen.“ Überhaupt: Der Brauereichef gibt sich gegenüber der Zeitung angesichts der Krise eher gelassen und vorsichtig zuversichtlich. Die Krise sei ja wohl eher vorübergehend und werde wohl kaum bis ins nächste Jahr anhalten. // ja

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GZ 09/24

Themen der Ausgabe

Titelthema: Gleisanschluss

Industrie und Getränkefachgroßhandel nehmen die Schiene ins Visier. Dekarbonisierung und Personalmangel drängen zum Umdenken. 56 Organisationen haben zu Beginn des Jahres die „Charta für die Schiene“ unterschrieben. Die Zeit drängt, denn der Gesetzgeber verlangt bis 2030 eine CO2-Reduktion von 40 Prozent gegenüber 2018. Die Crux: eine marode Bahn.

Aktuelles Interview: Maximilian Huesch

Maximilian Huesch ist Logistikexperte, Beirat und geschäftsführender Partner bei Huesch & Partner. Im Interview mit der GZ macht der Profi deutlich, vor welchen Herausforderungen die Branche steht, den Verkehr aufzugleisen.

Gastkommentar: Marcus Vollmers

Marcus Vollmers ist Geschäftsführer der Get N GmbH & Co. KG in Langenhagen, einem bundesweiten Zusammenschluss regional marktführender Getränke-Fachgroßhandelsunternehmen. Im Gastkommentar erklärt der Geschäftsführer, welche Vorteile eine stärkere Nutzung des Schienenverkehrs in Bezug auf Nachhaltigkeit und Bewältigung des Fachkräftemangels bieten.