Eine aktuelle ifeu-Studie hat das PET-Gebinde in die Kritik gebracht. (Foto: Pixabay)
Eine aktuelle ifeu-Studie hat das PET-Gebinde in die Kritik gebracht. (Foto: Pixabay)

Forum PET wehrt sich gegen Pauschalkritik

PET-Getränkeflaschen kommen dem Bedarf nach umweltschonenden Verpackungslösungen bereits heute nach, nimmt das Forum PET dass in die Kritik geratene Gebinde in Schutz. Die bepfandeten PET-Einwegflaschen für Wasser, Erfrischungsgetränke und andere Getränke seien nachgewiesenermaßen eine nachhaltige Alternative zu Glas-Mehrweg-Verpackungen, betont der PET-Lobbyist. Die Getränkeindustrie entwickele zudem bereits effektive Lösungen für die Herausforderungen der unbepfandeten PET-Flaschen für Saft und Milch, erklärt das Forum PET in einer schriftlichen Stellungnahme. Neue Untersuchungen des anerkannten ifeu-Instituts dazu, so der Verband, sollten daher nicht zu einer Pauschalverurteilung von PET-Flaschen führen.

„Die neuen Erkenntnisse des ifeu-Instituts spielen für den Großteil der PET-Getränkeflaschen überhaupt keine Rolle. Sie beziehen sich ausschließlich auf die Getränkesegmente Saft und Milch und können nicht auf andere Marktsegmente übertragen werden“, betont auch Benedikt Kauertz, der die aktuelle Ökobilanz am ifeu-Institut geleitet hat.

ifeu-Studie beziehe sich nur auf unbpfandete Getränkesegmente

Das Forum PET in der IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen e.V. warnt daher vor einer Pauschalkritik an bereits heute nachhaltigen Getränkeverpackungen aus PET. Während sich die neue ifeu-Studie einzig auf die unbepfandeten Getränkesegmente Saft und Milch beziehe, seien heute neun von zehn PET-Einweg-Pfandflaschen. Der große Markt der Pfandflaschen für Mineralwasser, Softdrinks und andere Getränke sei von den Ergebnissen der Ökobilanz nicht betroffen, sagt Forum PET. Hinzu komme der Bereich der PET-Mehrwegflaschen, die in Ökobilanzen regelmäßig als besonders umweltfreundliches Gebinde herausragen. 

Mit der Ökobilanz der Saft- und Milchflaschen setze sich nach dem Dafürhalten des Verbandes die PET-Industrie kritisch auseinander. „Um die Haltbarkeit dieser Produkte zu gewährleisten, ist es teilweise notwendig, zusätzliche Barrierematerialien bei der Flaschenherstellung zu verwenden, die das Recycling erschweren“, erläutert Dr. Isabell Schmidt, Geschäftsführerin bei der IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen e.V., einen der Gründe, warum sich die PET-Flaschen für verschiedene Getränke unterscheiden. Die Industrie habe aber bereits recyclingfreundlichere Lösungen entwickelt und in den Markt gebracht. Dadurch nehme auch das Recycling der Saftflaschen mittlerweile Fahrt auf. „Wir kennen in diesem Segment die Herausforderungen und setzen uns mit den Verpackungsherstellern, Abfüllern und Recyclern im Forum PET für die Schließung der Wertstoffkreisläufe ein. Etwa jede vierte bis fünfte Saftflasche kann mittlerweile recycelt werden. Die bereits verfügbaren Lösungen müssen sich jetzt weiter etablieren“, so Schmidt.

GZ 09/24

Themen der Ausgabe

Titelthema: Gleisanschluss

Industrie und Getränkefachgroßhandel nehmen die Schiene ins Visier. Dekarbonisierung und Personalmangel drängen zum Umdenken. 56 Organisationen haben zu Beginn des Jahres die „Charta für die Schiene“ unterschrieben. Die Zeit drängt, denn der Gesetzgeber verlangt bis 2030 eine CO2-Reduktion von 40 Prozent gegenüber 2018. Die Crux: eine marode Bahn.

Aktuelles Interview: Maximilian Huesch

Maximilian Huesch ist Logistikexperte, Beirat und geschäftsführender Partner bei Huesch & Partner. Im Interview mit der GZ macht der Profi deutlich, vor welchen Herausforderungen die Branche steht, den Verkehr aufzugleisen.

Gastkommentar: Marcus Vollmers

Marcus Vollmers ist Geschäftsführer der Get N GmbH & Co. KG in Langenhagen, einem bundesweiten Zusammenschluss regional marktführender Getränke-Fachgroßhandelsunternehmen. Im Gastkommentar erklärt der Geschäftsführer, welche Vorteile eine stärkere Nutzung des Schienenverkehrs in Bezug auf Nachhaltigkeit und Bewältigung des Fachkräftemangels bieten.