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Was war das denn auch für eine skurrile Situation? Prosecco stand, sobald die Trendlawine vor ein paar Jahren losgetreten worden war, immer und überall im Regal, auf der Theke und auf dem Tisch. Denn die Rebsorte hatte sich zum beliebtesten Perl- und Schaumwein aus Italien gemausert. Das ging kurzzeitig gut, dann setzte die Verramschung ein. Es gab IGT und DOC Prosecco, aber wer schaut da schon so genau hin? Die Preisunterschiede waren enorm und alles, was dem Verbraucher vielenorts wichtig schien, war der wohlklingende Name Prosecco.
Damit ist nun wie gesagt Schluss, Prosecco ist jetzt ein geschützter Begriff für die Perl- und Schaumweine eines klar abgegrenzten Produktionsgebietes, außerhalb dieser Zonen darf die Rebsorte nicht mehr Prosecco genannt werden, sondern hört nun auf den Namen Glera. So weit so gut. Was wir Ihnen präsentieren, ist die Spitzenriege der Schaumweine, sorgfältig herausgefiltert in einer umfangreichen Probe mit aktuell verfügbaren Prosecco Spumante, sowohl DOC als auch DOCG. Auch wenn die DOCG-Proseccos, also jene aus dem klassischen Kerngebiet zwischen den Gemeinden Conegliano und Valdobbiadene, das Feld dominierten, schafften es doch auch ein paar günstigere DOC-Proseccos in unsere Bestenliste.
Eins hatten übrigens alle Proseccos der Verkostung gemeinsam: ein deutlich höheres Durchschnittsniveau als in der Vergangenheit, als bei vergleichbaren Verkostungen eben auch all jene Perl- und Schaumweine angestellt waren, denen heute nur noch die Bezeichnung Glera auf dem Etikett erlaubt ist. Das konsequente Durchgreifen hat sich also gelohnt, und so dürfen Sie zukünftig noch beherzter und vor allem mit mehr Sicherheit Prosecco genießen. Eine interessante Erkenntnis der Probe ist, dass sich immer wieder die gleichen Namen durchsetzen. Villa Sandi, übrigens auch bei MUNDUSVINI immer sehr erfolgreich, schaffte einen Dreifachsieg und auch Santa Margherita ist mit drei Weinen in den Top- 10 prominent vertreten. Zonin schaffte mit seinem Ca’Bolani Spumante ebenfalls eine Top-Platzierung (der kleine Bruder Ca’Bolani Frizzante war übrigens der bestbewertete Prosecco Frizzante bei MUNDUSVINI) und auch Val d’Oca sicherte sich als Altbekannter einen Platz in der Spitze.
Damit sind acht Weine aus den Top-10 alte Bekannte und zwei Weine aus der Spitzengruppe von eher unbekannteren Erzeugern: ein 2009er Prosecco vom Weingut Bosco del Merlo – umso beachtlicher, weil Prosecco ja von seiner Frische lebt sowie Cielo e Terra, der sich mit seiner würzigen Art und gutem Preis-Leistungs- Verhältnis noch den zehnten Platz sichern konnte. Schauen Sie ruhig auch die Verfolgergruppe an, da ist ebenfalls viel zu entdecken.
