An der sonst beschaulichen Ahr ist nach dem Hochwasser die Hilfsbereitschaft groß (Foto: DWI)
An der sonst beschaulichen Ahr ist nach dem Hochwasser die Hilfsbereitschaft groß (Foto: DWI)

Zahlreiche Spendenaktionen für das Ahrtal

Nachdem das Hochwasser an der Ahr immense Zerstörungen nach sich zog, ist die Solidarität mit Anwohnern und Winzern groß. Branchenverbände und weinaffine Gruppen in den sozialen Netzwerken haben Spendenaktionen ins Leben gerufen, um den Betroffenen zu helfen.

Für die Winzer bedeutete das Hochwasser nicht nur den Verlust der Weine, die in den Kellern liegen, sondern auch, dass der 2021er-Jahrgang noch mehr als zuvor auf der Kippe steht. Schließlich zerstörten die Wassermassen auch Maschinen und Geräte, die aktuell für die Arbeit in den Weinbergen gebraucht werden oder rissen diese fort.  Der Verband Deutscher Prädikatsweingüter (VDP) lancierte daher die Spendenaktion »VDP: Der Adler hilft: Ahr«, deren Erträge den Winzern zugutekommen. Weiterführende Informationen dazu gibt es hier

Pauline Apell, die beim VDP für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist, unterstrich gegenüber WEINWIRTSCHAFT, dass die Hilfsgelder allen Winzern, auch den Nicht-Mitgliedern, dienen. »Die Resonanz ist sehr gut, auch international. Aktuell richten wir auch ein PayPal-Konto ein, damit die Hilfe noch unkomplizierter geleistet werden kann«, so Apell. Aktuell liegen noch keine Informationen über die Höhe der bis jetzt eingegangenen Spenden vor.

Auch der rheinhessische Winzer Dirk Würtz vom Weingut St. Antony hat eine Aktion in der Facebook-Gruppe »Hauptsache Wein«, deren Administrator er ist, gestartet, um den betroffenen Winzern zu helfen. Dafür nutzte er das Netzwerk und rief Winzer aus anderen Weinbaugebieten dazu auf, jeweils mindestens 60 Flaschen Wein zur Verfügung zu stellen. Diese wurden dann an zentralen Stellen gesammelt, anschließend wurden Weinpakete daraus gepackt, die nun an Endkunden verkauft werden sollen. Der Erlös geht über das Spendenkonto der VDP-Hilfsaktion an die betroffenen Winzer.

Der Deutsche Weinbauverband  (DWV) hat zudem einen weiteren Spendenaufruf gestartet. In einer Pressemitteilung wird zusätzlich darauf hingewiesen, dass die Winzer »nicht nur bei Aufräumarbeiten, sondern auch bei jetzt notwendigen, nicht aufschiebbaren Arbeiten im Weinberg« dringend Hilfe benötigen. 

Spendenkonto des Bäuerlichen Hilfsfonds
Stichwort "Starkregenkatastrophe"
IBAN-Nummer DE46 5776 1591 0124 0807 01
bei der Volksbank RheinAhrEifel

Unter dem Hashtag #solidahrität wird in den sozialen Netzwerken gebündelt, welche Hilfen das Ahrtal erreichen und wie Freiwillige mit anpacken können. Auch in der lokalen Wirtschaft ist die Resonanz der Hilfe groß. Allein auf das Spendenkonto der Volksbank Rhein-Ahr-Eifel sind aktuell (Stand 19.07.2021, 10:50 Uhr) mehr als 600.000 Euro eingegangen, ca. 60.000 Euro davon innerhalb weniger Stunden.

Auch die Sommelier Union ruft in Zusammenarbeit mit dem Magazin meiningers sommelier zu Spenden in Form von Weinflaschen auf, die zu Hilfszwecken verkauft werden. Weiterführende Informationen dazu gibt es hier.

Eine umfangreiche Übersicht über Hilfsmaßnahmen hat das Deutsche Weininstitut zusammengestellt. sw  

Ausgabe 8/2024

Themen der Ausgabe

Württemberg

Die Bewirtschaftung zu teuer, die Bestockung sehr rot – die Weingärten im Ländle stehen vor Veränderungen.

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Der Vorsitzende der Geschäftsführung von Rotkäppchen-Mumm im Interview.

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Wenn die Sonne scheint, muss es nicht immer weiß sein – wann Rotwein auch im Sommer passt.