Frankreichs Winzer müssen sich den kürzlich vorgestellten Prognosen zufolge auf eine der kleinsten Ernten in ihrer Geschichte einstellen. Die erwartete Menge soll um 24 bis 30 Prozent kleiner ausfallen als 2020. Die Schätzungen des Landwirtschaftsministeriums prognostizieren eine Weinerzeugung zwischen 32,6 Mill. und 35,6 Mill. Hektoliter, was zuletzt 1977 der Fall war.
Die Behörden rechnen mit 14 bis 15,5 Mill. Hektolitern AOP-Weinen (bis zu –26% gegenüber 2020), 8,9 bis 9,7 Mill. Hektoliter IGP-Weinen (bis zu –34% gegenüber 2020) und 7,7 bis 8,4 Mill. Hektoliter Branntwein (bis zu –28% gegenüber 2020).
Der markante Rückgang ist vor allem auf die Frostnächte im April zurückzuführen, bei denen lokal Totalverluste befürchtet wurden. Zudem machen sich die Auswirkungen durch Pilzkrankheiten infolge lang anhaltender Regenfälle im Juni und Juli bemerkbar. Das betrifft vor allem die nördlichen Anbaugebiete Champagne, Elsass und Loire, aber auch Burgund, Beaujolais und den Südwesten.
Frost in Verbindung mit den Regenfällen habe zudem zu Blüteproblemen wie Verrieselung geführt, auch in südlichen Anbaugebieten wie entlang der Rhône oder in der Provence. Entlang des Mittelmeerbogens reduziert inzwischen Trockenheit die zu erwartenden Ergebnisse. Außerhalb der genannten Gebiete rechne man mit einer zufriedenstellenden Ernte, für Korsika melde man fast die gleichen Mengen wie 2020. Die Weinlese begann am 5. August im Département Aude im südlichen Languedoc mit einer leichten Verzögerung gegenüber den Vorjahren. sw
