Ausgabe 2/2022

WEINWIRTSCHAFT 02/2022

Themen der Ausgabe

WeinKöpfe

Unsere neue Rubrik. Zum Auftakt fragen wir Klaus Schneider, wie es um Deutschlands Weinbau steht

Griechenland

Assyrtiko ist Griechenlands wohl bekannteste weiße Rebsorte. Zu Recht. Die Weine werden immer beliebter

Weinhändler des Jahres

Bei Sardovino finden Italien-Fans alles, was das Herz begehrt. Unser Weinhändler des Jahres im Porträt 

Messeguide Wine Paris & Vinexpo Paris

Wer, wo, was, wie? Frankreichs große Weinmesse in Kürze sowie ein Interview mit Messe-CEO Rodolphe Lameyse

Big Player Übersee

Gesellschaftliche Trends spielen Übersee-Weinen nicht in die Karten. Für die Big Player läuft es dennoch rund. Charles Smith verrät, wie er Marken aufbaut

Planung gesichert?

Ein bisschen fühlen wir uns wie Bill Murray in »Und täglich grüßt das Murmeltier« – gefangen in der Déjà-Vu-Schleife. Wieder einmal werden wir im März wegen Corona nicht zur ProWein gehen können, der weltweit wichtigsten Messe für den Weinhandel.

Mit dem Entschluss, die ProWein zu verschieben, hat die Messe Düsseldorf die richtige Entscheidung getroffen. Zu unklar, zu dynamisch ist das Infektionsgeschehen – wir alle hoffen, im März bereits über den Omikron-Berg zu sein. Doch Gewissheit bringen nicht mal die Experten. Nach tagelangem Gebrodel in der Gerüchteküche hätte der neue Termin auch keinen Deut später kommuniziert werden dürfen.

Planungssicherheit – zumindest so weit wie möglich – ist es, was die Handeltreibenden dieser Tage am nötigsten brauchen. Auch wenn der neue Mai-Termin nicht jedem schmecken mag, so kann sich doch nun jeder individuell darauf einstellen. 

Natürlich bleibt die spannendste Frage: Wie viel März-ProWein steckt in einer Mai-ProWein? Sagen nun noch wichtige Aussteller ab? Nicht zuletzt hat auch die Termin-Überschneidung mit der London Wine Fair für Unmut unter den britischen Messe-Organisatoren geführt. Auch die fast direkt im Anschluss stattfindende VieVinum dürfte wenig amused sein ob der neuen terminlichen Konstellation. WEINWIRTSCHAFT hat die ersten Reaktionen auf den neuen ProWein-Termin eingefangen (Seite 6).

Während nach und nach die Messe- und Veranstaltungstermine wie Dominosteinchen kippen, wirkt die Wine Paris & Vinexpo Paris wie das gallische Dorf. Die Veranstalter halten eisern fest am Termin 14.–16. Februar – was vielerorts für Erstaunen sorgt. Gut 20.000 Menschen sollen dann zusammenkommen – wie das mit dem Schutz vor der grassierenden Omikron-Variante in Einklang zu bringen sein soll, bleibt schlichtweg eines: abzuwarten. Bis Redaktionsschluss sollte von einer Verschiebung weiterhin nicht die Rede sein.

Der Messeplan zumindest steht, die drei Tage sind vollgepackt mit Programm und mit 2.800 Ausstellern aus 32 Ländern sind auch die Hallen gefüllt – so weit unter den Corona-Bestimmungen möglich. Ab Seite 32 haben wir alles Wissenswerte rund um die Messe zusammengefasst und mit dem CEO der Messegruppe Vinexposium, Rodolphe Lameyse, über Gegenwart und Zukunft des jungen Messeformats gesprochen (Seite 34).

In unserer neuen Rubrik WeinKöpfe nimmt Weinbaupräsident Klaus Schneider ausführlich Stellung zu den aktuellen Herausforderungen der Weinbranche und erklärt, warum Nachhaltigkeit in den nächsten Jahren das große Thema des Weinbaus wird (Seite 22). 

Weine aus Übersee haben im Handel wahrlich derzeit kein brillantes Standing. Vorbei die Zeiten, in denen die Weine aus der für den Weinliebhaber noch zu erforschenden Neuen Welt neugieriges Interesse – und den Kaufimpuls – ausgelöst haben. Klug war, wer früh auf Markenbildung setzte – denn die großen Brands aus Australien, Kalifornien und Co. haben sich zum größten Teil ihre Stammplätze in den Regalen gesichert. Und auch wer Trendgespür beweist, kann sich Marktanteile sichern. Rotwein im Appassimento-Verfahren hergestellt, Weißwein aus Aromasorten – das geht schließlich nicht nur in Italien. Den Trend zum höherwertigen Produkt schließlich nehmen die Big Player geradezu im Vorbeigehen mit – stehen Robert Mondavi und Penfolds ja geradezu pars pro toto für die Premiumisierung. Ab Seite 30 berichten wir über die Entwicklung der Übersee-Marken und haben Washingtons wohl schillerndste Weinpersönlichkeit zum Interview gebeten. 

Griechenlands Weine haben dagegen seit jeher das Problem der Unterrepräsentation. Mit Assyrtiko hat das Land eine Premiumsorte, die zwar unter Weinkennern mehr und mehr Beliebtheit erfährt (Seite 16) – beim Durchschnittsverbraucher fliegt Griechenland weiter unter dem Radar und wird nur mit größtmöglicher Marketinganstrengung mehr Aufmerksamkeit bekommen. Und die bleibt bislang aus. 
Bleiben Sie gesund!