QR-Code auf dem Etikett?

Nicht nur in der Informations- und Werbebranche hat der QR-Code längst Einzug gehalten, auch viele Weingüter bedienen sich des kleinen informativen Quadrates. Welche Erfahrung haben sie mit dem QR-Code auf dem Etikett gemacht? Wie sehen Sie seine weitere Verbreitung? Rudolf Litty hat sich umgehört.

 

 

"Unkompliziert: Eindruck des QR-Codes auf das Flaschenetikett"

Im Zeitalter von Smartphone ist der Eindruck des QR-Codes auf das Flaschenetikett eine unkomplizierte Möglichkeit zu kommunizieren und Informationen zu verbreiten. Der Kunde, aber vor allem der zukünftige Kunde, kann sofort und jederzeit, immer und überall über den QR-Code Informationen über das Weingut einholen. Unser QR-Code verweist auf unsere Homepage, was im Grunde keine Kosten verursacht, weder die QRCode Erstellung, noch der Etiketteneindruck. Die Möglichkeit für jeden Wein eine Beschreibung zu erstellen ist mit Kosten verbunden, bringt den Nutzer aber extrem nah an den von ihm gerade getrunkenen Wein heran. Diese Möglichkeit wollen wir in Zukunft ausbauen. Der Smartphone-Nutzer will seine Apps verwenden und es bereitet ihm Freude, die Technik auszuprobieren. Wie Facebook und Twitter ist der QR-Code ein weiteres Mittel der schnellen und vor allem unkomplizierten Kommunikation zwischen Weintrinker und Weingut. 

 

"Schon seit einiger Zeit setzen wir QR-Codes ein"

Wir sehen im Einsatz von QRCodes eine interessante Möglichkeit mit unseren Kunden auf neue Art in Kontakt zu treten. Schon seit einiger Zeit setzen wir QRCodes ein, welche direkt in unseren, auch für Mobiltelefone optimierten Onlineshop, verlinken. Die Codes haben wir bisher noch nicht auf den Etiketten positioniert. Wir sehen momentan eher das Potential in anderen Medien wie etwa auf Kartonagen oder in der Preisliste. Einen ganz neuen Ansatz haben wir erst kürzlich gewagt: Derzeit testen wir, wie QR-Codes in unseren Weinbergen ankommen. Wir haben die Codes mit entsprechenden Hinweisen an unseren Endpfosten montiert und sind gespannt ob es uns so gelingt, vorbeigehende Spaziergänger auf den jeweiligen Wein aus diesem Weinberg aufmerksam zu machen. Mithilfe eines Auswertungstools können wir nachzuvollziehen wie die User auf unsere Internetseite oder direkt auf den Onlineshop gelangt sind. 

 

"QR-Code: die Größe des Codes sollte nicht zu klein sein"

Bezogen auf unsere Zielgruppe wird der CR-Code jedoch wenig genutzt. Dies lässt darauf schließen, dass unsere Zielgruppe noch sehr wenig mit Smartphone ausgerüstet ist. Zur Motivation der Kunden gibt es nach den gezählten Anrufen, unserseits noch keine aussagefähige Erkenntnis. Die Kunden müssen aufgeklärt werden, welche vielfältigen Informationen in diesem Code verschlüsselt sind und welche Vorteile es dem Nutzer bringt. Zum jetzigen Zeitpunkt wird der Code von den Smartphone-Besitzer eher aus Neugierde als aus Information genutzt. Anderseits ist es oft schwierig den QR-Codes einzuscannen. Aus Platzgründen wird die kleinste lesbare Größe verwendet. Sinnvoller wäre es, den Code auf der Etikettenvorderseite zu platzieren, damit der Verbraucher gleich am Regal aufmerksam wird. Die Größe des Codes sollte nicht zu klein sein, damit er von allen Programmen gelesen werden kann. Das Anbringen des Codes auf der Vorderseite stört jedoch das Erscheinungsbild.

 

"Nutzen den QR-Code seit dem 2011er Jahrgang"

Der QR-Code ist ein interessanter Weg um junge Menschen das Thema Wein näher zu bringen, aber auch genauso interessant für Weinkenner – wenn es um Herkunft, Analysewerte oder den Ausbau des Weines geht. Informationen können gezielt bzw. wenn gewünscht umfangreich weiter gegeben werden. Der Wein hat immer eine Geschichte zu erzählen und die Möglichkeit mit dem QR-Code bietet sich gut an. Ein internetfähiges Mobilfunkgerät mit entsprechender Scanner- Funktion ist hierfür unabdingbar. Wir nutzen den QR-Code seit dem 2011er Jahrgang. Auf unserem Etikett ist er als 1x1cm großer Würfel rechts unten zu sehen. Unsere Kunden finden diese Idee klasse. Anfangs fragwürdig, da man sich noch nicht so mit der Materie beschäftigt hatte, aber spätestens nach einer kleinen Demonstration vollkommen überzeugt. Im Alltag hält der QR-Code schon länger Einzug. Meiner Meinung nach wird es auch immer populärer.

ddw 08/24 vom 19. April 2024

Themen der Ausgabe

Weinbau

Die neue Humustheorie

Interview

ddw im Gespräch mit Ron Richter von klimafarmer
und Philipp Wedekind vom Weingut Wedekind

Kellertechnik

Entwässerungssysteme richtig planen