Calardis Blanc Traube (Bild: DLR R-N-H)
Calardis Blanc Traube (Bild: DLR R-N-H)

Calardis Blanc zugelassen

Wie das DLR R-N-H mitteilt, ist die Rebsorte Calardis Blanc seit dem 25.März 2020 vom Bundessortenamt saatgutrechtlich zugelassen. Damit ist diese Sorte in allen rheinland-pfälzischen Anbaugebieten für die Herstellung von Qualitätswein zugelassen. Für ihren Anbau muss nun kein Versuchsantrag mehr gestellt werden und die Pflanzfläche ist nicht begrenzt. 

Die erste Prüfung hatte die Neuzüchtung aus dem Institut für Rebenzüchtung Geilweilerhof des Julius Kühn-Instituts (JKI) im Januar 2018 bestanden, als ihr vom Bundessortenamt der Sortenschutz erteilt wurde. In der zweiten Prüfungsstufe, die jetzt im Eintrag in die Sortenliste mündete, wurde eine detaillierte Charakterisierung der weinbaulichen Eigenschaften und der Qualitätseigenschaften vorgenommen. Der Name Calardis ist abgeleitet von Calardiswilre oder Gailhardiswilre, der historischen Bezeichnung für den Geilweilerhof.

Die Weißweinsorte Calardis Blanc  vereint verschiedene Resistenzen gegenüber dem Echten und Falschen Mehltau sowie der Schwarzfäule mit hervorragenden anbautechnischen Eigenschaften. Weinbaulich zeigt sie sich unkompliziert mit aufrechtem Wuchs und guten Resistenzeigenschaften. Der Wein zeichne sich laut dem Julius Kühn Institut (JKI) durch ein finessenreiches Aroma von exotischen Früchten und einem feinwürzigen Bukett aus. Durch Ihre spritzige Säure sei die Sorte auch als Sektgrundwein sehr gut geeignet.

Die Reifezeit der neuen Rebsorte liegt im Zeitfenster etwa eine Woche vor dem Riesling. Sie wird daher als mittelspäte Sorte eingestuft, was den Winzern entgegenkommt, die in Zeiten des Klimawandels immer früher mit der Lese beginnen. In Rheinland-Pfalz findet Calardis Blanc bislang eine Verbreitung von 3,8 ha im Anbau (Stand 1/2020). -jb-

ddw 08/24 vom 19. April 2024

Themen der Ausgabe

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