Der Klatschmohn: Nicht zu verwechseln mit dem opiathaltigem Schlafmohn (Bild: J. Kehrer)
Der Klatschmohn: Nicht zu verwechseln mit dem opiathaltigem Schlafmohn (Bild: J. Kehrer)

was blüht denn da...

Der Klatschmohn, auch Mohnblume oder Klatschrose genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung Mohn (Papaver). Wie der Name schon sagt, gehört der Klatschmohn in die Familie der Mohngewächse (Papaveraceae), ist aber ein harmloser Vertreter dieser Familie. Im Gegensatz zum rosa blühenden Bruder des Klatschmohns, dem Schlaf-Mohn (Papaver somniferum).

Vorkommen

Früher konnte man purpurroten Klatschmohn zusammen mit Kornblumen in den Getreidefeldern sehen, doch durch die äußerst genaue Saatgutreinigung werden Mohnsamen aussortiert. Er wächst vor allem an Wegrändern, an Böschungen und auf Schuttplätzen. Wärme, Licht, reichlich Nährstoffe und das Fehlen von Herbiziden sorgen dafür, dass die Pionierpflanze aufblühen kann.

Opium

Das Morphin als eins der insgesamt 40 Alkaloide ist im Klatschmohn allerdings nicht enthalten. Der im Milchsaft des Schlafmohns enthaltene Cocktail aus Alkaloiden ist als Opium bekannt und wird aus unreifen Samenkapseln gewonnen. Im Gegensatz zu den meisten anderen europäischen Ländern ist der Anbau von Schlafmohn in Deutschland nur mit behördlicher Genehmigung zulässig. Sie muss bei der Bundesopiumstelle beantragt werden, kostet für Hobbygärtner einmalig 75 Euro und wird zunächst für drei Jahre erteilt.

Nutzen

In der Medizin spielt Klatschmohn keine große Rolle. In der Ernährung sind die Samenkapseln des Mohns wohl am bekanntesten. Hier eignen sich die Samen des Klatschmohns ebenso gut wie die des im Handel angebotenen Kulturmohns. Nebenbei wird die spektakuläre Anzahl von 2,5 Millionen Pollenkörnern pro Blüte produziert. Die Blütenkronblätter wurden übrigens früher zur Herstellung von roter Tinte benutzt.

Herkunft

Der Klatschmohn ist in Europa, Asien und Nordafrika heimisch. Inzwischen ist er weltweit anzutreffen, vor allem aber in gemäßigten Zonen der Nordhalbkugel. Zwischen Mai und Juni blüht die leuchtend rote Blüte mit dünnen Blütenblättern. Die Blüte verblüht nach wenigen Tagen und hinterlässt eine Kapsel, in der die Samen heranreifen. (jk) 

ddw 06/24 vom 22. März 2024

Themen der Ausgabe

Architektur

Die Vinothek als Wohlfühlort

Interview

ddw im Gespräch mit Katrin Mohr, Bauberaterin bei der LWK Rheinland-Pfalz

ProWein 2024

Nachbericht – Neuigkeiten, Trends und Auszeichnungen