Die Gewöhnliche Vogelmiere (Stellaria media), auch Vogel-Sternmiere genannt, gehört zur Familie der Nelkengewächse (Caryophyllaceae). Die Pflanze zählt zur Gattung der Sternmieren (Stellaria), die knapp 200 Arten umfasst. In gemäßigten Breiten trifft man die Vogelmiere auf der ganzen Welt. Diese blühenden Wildkräuter haben einen unschätzbaren Wert für die Natur. Sie leisten einen wertvollen Beitrag zur Biodiversität und für den Insektenschutz. Viele der Pflanzen dienen nicht nur als Nahrungsgrundlage, sondern auch als Habitat für etliche Insekten, Vögel und Kleintiere.
Nutzen
Die gewöhnliche Vogelmiere zählt zu den beliebtesten heimischen Wildkräutern in Mitteleuropa. Auch als Heilpflanze spielt sie in der Volksheilkunde eine gewisse Rolle. Sie wird heute jedoch vorwiegend als Salatkraut und wertvoller Vitaminspender verzehrt. Die vielen kleinen Samen werden gern von Vögeln gefressen. Den kurzrüsseligen Insekten dient der Nektar der kleinen Sternblüten als Nahrungsquelle. Überdies mögen auch größere Tiere (Kaninchen, Hasen) dieses Gewächs.
Namensgebung
Der heutige Name Vogelmiere hängt mit der Eigenart zusammen, dass Vögel bzw. vor allem Hühner regelrecht um das Kraut streiten. Da es vor allem bei Hühnern als Delikatesse gilt, haben sich im Laufe der Zeit auch alternative Namen wie Hühnermiere, Hühnerbiss und Hühnerdarm gebildet.
Vorkommen
Die Vogelmiere verbreitet sich sehr schnell, kann sie im Jahr doch bis zu sechs Generationen hervorbringen. Die Samen bleiben im Boden ca. 60 Jahre keimfähig. Selbst bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt keimt das robuste Kraut und wächst sogar unter der Schneedecke.
Standort
Vogelmieren lassen sich wild vor allem an nährstoffreichen und lehmigen Standorten finden. In Gärten, auf Weinbergen und auf Äckern sowie auf Schuttplätzen und Brachland findet sie gute Bedingungen. Sie liebt sonnige bis halbschattige Plätze. Als Pionierpflanze bedeckt sie schützend den aufgerissenen Boden und verhindert Auswaschung, Erosion und Austrocknung. (jk)