Neuerdings darf auch Rosé-Glühwein hergestellt werden. Hintergrund ist eine Änderung der Spezifikation von Glühwein in der entsprechenden EU-Verordnung. Erlaubt ist demnach nicht mehr nur Glühwein aus Rot- oder Weißwein herzustellen, sondern aus Rot- und/oder Weißwein. Das zuständige Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat daraufhin auch die Herstellung von Glühwein aus Roséwein zugelassen, da ein Verbot derselben nicht länger vermittelbar sei, wie es in einem Rundschreiben des Bundesverbands der Deutschen Weinkellerein e.V. heißt. Eine Sprecherin des BMEL bestätigt gegenüber WEINWIRTSCHAFT, dass sich »die für die Durchführung der Weinüberwachung zuständigen obersten Landesstellen auf die genannte Interpretation der jüngsten Änderung nach der Veröffentlichung im Amtsblatt der EU verständigt« haben.
Auch in der Vergangenheit wurden bereits roséfarbene Glühweingetränke hergestellt, entweder – wenn der Begriff Glühwein verwendet wurde – aus hellen Rotweinen, die mit technischen Maßnahmen (Kohleschönung etc.) farblich »angepasst« wurden, oder – wenn Roséwein als Grundwein verwendet wurde – als »aromatisiertes weinhaltiges Getränk« mit Fantasiebezeichnung auf dem Etikett.
Peter Rotthaus, Geschäftsführer des Bundesverband der Deutschen Weinkellereien e.V., erklärt auf Nachfrage der WEINWIRTSCHAFT, dass er im kommenden Winter noch keine großen Auswirkungen durch die Gesetzesänderung erwarte, da die Planung des Glühweingeschäfts seitens Erzeuger und Handel bereits weitgehend abgeschlossen sein dürfte. Langfristig sieht er aber das Potenzial dafür, dass der Rosétrend künftig auch im Glühweinmarkt stärker durchschlagen könnte. VM
