Südtirol eignet sich wegen des kühlen, von den Alpen, aber auch vom mediterranen Sonnenschein beeinflussten Klimas vorzüglich für den Obst- und Weinbau. Die 5.300 Hektar Rebflächen sind zumeist mit Cool-climate-Sorten wie Müller-Thurgau, Gewürztraminer, Riesling, Pinot Bianco, Pinot Grigio und Chardonnay bestockt, auch Pinot Nero (Spätburgunder) und andere Rotweinsorten, darunter Lagrein und Vernatsch (Trollinger) sowie Cabernet Sauvignon und Merlot sind im Anbau. Die DOC Kalterersee, deren leichte und fruchtige Rotweine aus der ältesten autochthonen Sorte Südtirols, Vernatsch, gekeltert werden, liegt zum Teil auch im benachbarten Trentino. Der Weißweinanteil Südtirols beträgt etwa 55 Prozent. Je nach (Höhen-)Lage kommen sehr charaktervolle und unterschiedliche Tropfen zustande. Es gibt Weinberge auf bis zu 1.000 Meter Höhe (etwa im Vinschgau oder im Unterland bei Margreid, wo der höchste Weinberg Südtirols liegt), andere liegen tiefer in den Tälern der Eisack und der Etsch. Die Bodentypen reichen von Schwemmland bis zu Porphyr- und Kalkformationen, Schiefer und Gneis – ein weiterer Faktor für die große Vielfalt dieser verhältnismäßig kleinen Anbauregion. Die traditionellen Pergolen sind heute weitgehend durch Drahtrahmen ersetzt worden.