Um den Anforderungen des Markts nach einer notwendigen Erhöhung der Qualität von Produktstammdaten gerecht zu werden, haben die Gremien von GS1 Germany entschieden, die Qualitätssicherung mittels der Prüfvorgaben von GS1 DQX ab dem 20. Mai 2023 verpflichtend einzuführen. So soll zukünftig die Datenqualität bezüglich Vollständigkeit, Richtigkeit und Konsistenz sichergestellt werden.
"Wenn wir 100 Prozent korrekte Daten in den Markt liefern, profitieren wir in vielerlei Hinsicht“, äußert Mike Eberle, COO Rotkäppchen-Mumm Sektkellereien GmbH, aus Sicht der Industrie. „Artikelpässe werden überflüssig, es schafft Vertrauen, das uns auch in anderen Geschäftsbereichen hilft, und es schützt vor regulatorischen Konsequenzen, wenn beispielsweise die Nährwerte im Datensatz nicht stimmen, stimmt auch die Nährwertampel nicht."
"Automatisierte Geschäftsprozesse basieren auf der Richtigkeit von Daten“, so Christian Bodi, Geschäftsführer Ressort Logistik dm-drogerie markt GmbH + Co. KG. „Gleiches gilt für die Digitalisierung von Geschäftsmodellen. Deshalb sind Fehler heute auch nicht mehr tolerabel, wie es vielleicht vor zehn Jahren noch der Fall gewesen ist. Fehlerhafte Daten haben in beiden Fällen zur Folge, dass in höherem Maße manuell in Prozesse eingegriffen werden muss, das kann heute keiner mehr wollen."
Die Qualitätssicherung von Produktstammdaten betrifft alle Unternehmen und Dateneinsteller, die neue Konsumenteneinheiten im Sortimentsbereich Food und Near-Food über das Global Data Synchronisation Network (GDSN) an den Handel im deutschen Zielmarkt liefern. Ausgenommen hiervon sind Eigenmarken sowie mengenvariable und unverpackte Produkte.
Zum Stichtag soll laut GS1 eine neue Validierungsregel im FMCG-Sektor (Fast Moving Consumer Goods) greifen, welche einen „Error“ (Fehler) für alle neuen sichtprüfungsrelevanten Konsumenteneinheiten erzeugt, die ab dem 20. Mai 2023 publiziert und nicht gemäß den gemeinsam definierten Vorgaben von GS1 DQX geprüft und besiegelt wurden heißt es seitens des Datendienstleisters. Das bedeute in der Konsequenz, dass ein nicht nach den GS1 DQX Vorgaben geprüfter Datensatz auch nicht mehr an den Handel weitergeleitet werde.
Für die Prüfung will GS1 Germany nach eigenen Angaben künftig zwei Möglichkeiten anbieten: Zum einen sollen Dateneinsteller ihre Produktstammdaten durch den bereits am Markt etablierten Full Service GS1 DQX ComfortCheck prüfen lassen können. Mit GS1 DQX SelfCheck sollen Dateneinsteller hingegen ihre Produktdaten nach den Vorgaben von GS1 DQX selbst prüfen können, nachdem sie die hierfür notwendige Zertifizierung erhalten haben. "Ein klares Bekenntnis für mehr Datenqualität ist kein Selbstzweck. Die Anforderungen für erfolgreich gehandelte Produkte steigen zusehends, das geht nur mit einem hohen Maß an Datenqualität. Mit dem neuen Branchenstandard haben wir nun das Momentum, die Datenqualität im deutschen Zielmarkt FMCG signifikant zu verbessern. Es ist an der Zeit", so Stephan Heck, Lead Competence Center Data Quality bei GS1 Germany.
Die GS1 German teilt mit, dass ab sofort Unternehmen bis zum 28. Februar 2023 ihre Produktstammdatenqualität mithilfe einer kostenlosen Testsichtprüfung ermitteln lassen können. Darüber hinaus bietet GS1 Germany kostenlose Webinare zur Bereitstellung qualitätsgesicherter Produktstammdaten an. Weiterführende Informationen zum Thema GS1 DQX seien auch online abrufbar. //pip