Die drei neuen Weine von Christmann (Foto: Lucie Greiner/Medienagenten)
Die drei neuen Weine von Christmann (Foto: Lucie Greiner/Medienagenten)

Christmann streicht Guts- und Ortswein

Für das Pfälzer Weingut Christmann, das VDP-Präsident Steffen Christmann gemeinsam mit seiner Tochter Sophie führt, ist weniger mehr: Drei Hektar Weingutfläche haben die Christmanns aus der Pfalz bereits abgetreten, um sich stärker auf die verbleibenden 20 Hektar zu konzentrieren. Jetzt ist auch die Sortiments-Reduktion abgeschlossen, meldet das Weingut: Statt jeweils einer Guts- und Ortsweinlinie bilden nun drei Weine der Serie »Aus den Lagen« den Unterbau des Christmann‘schen Sortiments: Riesling, Weißburgunder und Spätburgunder. Sie alle entstehen aus Traubenmaterial aus den Ersten und Grossen Lagen des Weinguts und finden im klassischen Sinne eines Zweitweins Verwendung in der neuen Sortimentsreihe. Alle Christmann-Weine stammen so künftig ausschließlich aus klassifizierten VDP-Lagen.

»Wir wollen noch fokussierter arbeiten, uns auf das konzentrieren, was uns ausmacht und wofür wir stehen. Deshalb haben wir uns intensiv mit der Frage auseinander gesetzt, wofür wir unsere Kraft aufwenden wollen. Dabei sind wir zu dem Schluss gekommen, dass sich unser Betrieb verändern soll«, teilt das Weingut mit.

Damit reduziert sich das Sortiment von einstmals 22 auf nunmehr 14 Weine. Eine Ausnahme bildet der skandinavische Markt, den das Weingut in einer Übergangsphase weiterhin mit seinem Riesling Pfalz beliefern wird. 

Die neue Dreier-Serie »Aus den Lagen« in der Verkostung: 

2021 Aus den Lagen Riesling, 12,5% vol., 18 Euro, verfügbar ab Mai 2022: 
super schöner, in sich ruhender Duft: reifes Kernobst, Sesam, Kamille, etwas Zitrus, heller Nougat, Bienenwaben; enorm vertikal und mit Tiefgang am Gaumen, kalkiger Grip, grünlich-würzig unterlegt, wieder Sesam, helle Salzmandel, rassige Zitrusfrucht, wahnsinnig animierende Säure. 92 Punkte

2021 Aus den Lagen Weißburgunder, 12% vol., 20 Euro, verfügbar ab Mai 2022:
würzig-röstig, rauchig-flintige Hefenoten, Sellerie, gerösteter Sesam, reifer Apfel, mit Luft mehr florale Noten (Flieder); straff bei gleichzeitiger Cremigkeit, Röstigkeit dominiert, offene Würze, viel Saft und Stoff, kalkig unterlegt. 90 Punkte

2019 Aus den Lagen Spätburgunder, 13% vol., 22 Euro, seit März verfügbar:
sehr ruhiger, dezenter und nobler und komplexer Duft: Cranberry, Granatapfel, Blutorange, Bockshornklee, Piment und Kubebenpfeffer, Eisen, zart Lakritz, Roggenbrot; am Gaumen genauso nobel, super feine Säure, junger und sehr hochwertiger Gerbstoff, viel Trinkfluss, dabei immer kühl-belebend, ätherisch-mentholige Länge. 92 Punkte. aw
 

Ausgabe 8/2024

Themen der Ausgabe

Württemberg

Die Bewirtschaftung zu teuer, die Bestockung sehr rot – die Weingärten im Ländle stehen vor Veränderungen.

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Der Vorsitzende der Geschäftsführung von Rotkäppchen-Mumm im Interview.

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Wenn die Sonne scheint, muss es nicht immer weiß sein – wann Rotwein auch im Sommer passt.