Der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) und der Deutsche Weinbauverband (DWV) zeigen sich verwundert ob der enormen Gewinnsprünge (bis zu 30% Plus) der Glasindustrie in den Bilanzen für 2022. Dies geht aus einer Pressemitteilung des DRV hervor.
Die beiden Verbände weisen darauf hin, dass die deutschen Weinerzeuger mit explodierenden Kosten kämpfen, die sich nicht mit entsprechenden Preiserhöhungen kompensieren lassen. Sie fordern nicht nur mit Blick auf die Glasindustrie, dass langjährige Geschäftspartner jetzt »Solidarität zeigen und zusammenhalten« müssten. Dazu gehöre, Kostensteigerungen partnerschaftlich zu tragen, um die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Weinbranche zu stärken.
WEINWIRTSCHAFT hat sich in Ausgabe 5/2023 ausführlich mit dem Thema Glaspreise beschäftigt. Solange kein Anbieter aus der derzeitigen Preisfront ausbricht, ist eine Senkung der Preise unwahrscheinlich, da die Marktmacht auf Seiten der Glasindustrie liegt und die Nachfrage das Angebot übersteigt. So wurden 2022 trotz der hohen Preise 3,5 Prozent mehr Glasflaschen für Wein- und Schaumwein verkauft als im Vorjahr, Glasverpackungen für nichtalkoholische Getränke legten gar um 11,9 Prozent zu, wie das Aktionsforum Glasverpackung meldet. Dr. Johann Overath, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Glasindustrie e.V. äußert sich optimistisch, dass die positive Entwicklung auch 2023 anhalten werde. Derzeit spricht also wenig für sinkende Preise. RED