Bei der diesjährigen Hauptversammlung des Bundesverbands der Deutschen Weinkommissionäre e.V. wurde der pfälzische Kommissionär Oliver Stiess aus Frankweiler (SÜW) für weitere fünf Jahre zum Präsidenten gewählt. Das Amt hat er bereits seit 2019 inne.
Weinkommissionäre vermitteln Fasswein zwischen Erzeugern und Kellereien. Laut Oliver Stiess laufen jährlich 68–70 Prozent der Weinernte in Rheinland-Pfalz über die Kommissionäre. Auch Fasswein aus anderen Bundesländern wird über die Weinkommissionäre aus Rheinland-Pfalz vermittelt, da es in den übrigen Bundesländern keine Mitglieder des Berufsstands gibt.
Der Bundesverband besteht aus den vier Regionalverbänden Pfalz, Rhein (Rheinhessen & Nahe), Rheingau und Mosel und fungiert als Interessensvertretung gegenüber Kellereien und Erzeugern sowie in den Schutzgemeinschaften – mit beratender Funktion, jedoch ohne Stimmrecht. Zu den Aufgaben des Präsidenten gehört die Aufbereitung weinrechtlicher Fragen, Informationsbeschaffung und Berichterstattung an die Kommissionäre auf der einen Seite, nach außen hin dann wiederum die Vertretung der Interessen ebenjener. Das Ziel ist es jedoch nicht, sich in die Weinbaupolitik einzumischen, sondern die Kommissionäre bestmöglich mit allen benötigten Informationen zu versorgen, beispielsweise im Fall der Insolvenz eines Handelspartners den rechtlichen Rahmen zu klären.
Oliver Stiess führt neben seinem Amt als Präsident des Bundesverbands auch die Weinbruderschaft der Pfalz (seit 2014 als Vorsitzender und Ordensmeister) sowie die Gemeinschaft Deutschsprachiger Weinbruderschaften e.V. seit 2018 als Präsident. Letztere besteht aus 48 Weinbruderschaften in Deutschland, Schweiz und Österreich mit insgesamt 5.600 Mitgliedern. VM
