Die Neuen (Foto:privat/Mackensen-Geis)
Die Neuen (Foto:privat/Mackensen-Geis)

In Fraktionen getrennt, im Wein vereint

Am 23. Juni 2022 ist das Parlamentarische Weinforum des deutschen Bundestags in neuer Besetzung in seine 20. Legislaturperiode gestartet. Die Mitglieder des Weinforums verstehen sich als Botschafter des deutschen Weins im Bundestag und möchten den Dialog zwischen Bundestag und Weinbranche begleiten und gestalten. Das neu zusammengesetzte Forum besteht aus den Mitgliedern Artur Auernhammer (CSU), Harald Ebner (Bündnis 90/Die Grünen), Carina Konrad (FDP), Isabel Mackensen-Geis (SPD) und Alexander Ulrich (Die Linke). Von der AFD ist kein Mitglied im Forum vertreten.

Gegründet wurde das Forum, nachdem verschiedenen Abgeordneten aus Weinbauregionen zum Anlass der Konstituierung des neuen Bundestags 2002 aufgefallen war, dass bei der Veranstaltung kein deutscher Wein kredenzt wurde. Daraufhin schlossen sich damals fraktionsübergreifend die Bundestagsabgeordneten Julia Klöckner (CDU/CSU), Ulrike Höfken (Bündnis90/Die Grünen), Marita Sehn (FDP), Dr. Gesine Lötzsch (Die Linke) und Gustav Herzog (SPD) zum Weinforum zusammen, mit dem Ziel, derlei Misständen Abhilfe zu verschaffen. Die Zusammensetzung aus weinbaupolitischen Sprechern aller Bundestagsfraktionen wurde über die Jahre beibehalten – bis zum Einzug der AFD in den Bundestag. Als erste Veranstaltung des Forums fand im November 2003 ein »kleines Weinseminar für Abgeordnete« statt, um die Kolleginnen und Kollegen im Parlament besser über den deutschen Wein zu informieren.

Weitere Veranstaltungen wie »Wein und Klima« oder »Wein und Schokolade« wurden in der Folge ebenso abgehalten wie Sitzungen zu neuen Gesetzen und Regelungen z.B. zum Pflanzenschutz. Im Jahr 2017 stellte Gustav Herzog als letztes verbliebendes Gründungsmitglied im Forum zufrieden fest, dass alle weinbaupolitischen Beschlüsse des Bundestags seit Gründung des Forums einstimmig gewesen seien. Auch habe bei offiziellen Anlässen, im Restaurant des Bundestags und dem Abgeordneten-Treffpunkt »Parlamentarische Gesellschaft« die Anzahl der ausgeschenkten deutschen Weine deutlich zugenommen. Joschka Fischer konnte in seiner Zeit als Außenminister von den Mitgliedern des Forums davon überzeugt werden, deutsche Weine auch weltweit in deutschen Konsulaten und Botschaften kredenzen zu lassen. VM
 

Ausgabe 6/2024

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