Weinland Nahe hat die Ausschreibung für die neuen Weinmajestäten eröffnet. Statt wie in der Vergangenheit üblich nur an junge Frauen richtet sich der Aufruf diesmal explizit auch an Männer, wie Victoria Krings, Geschäftsführerin von Weinland Nahe, bestätigt. Die einzigen Bewerbungsvoraussetzungen: Mindestalter 18 Jahre, PKW-Führerschein, Wohnsitz in der Region und ausgeprägte regionale Verbundenheit sowie die Freude daran, Menschen für Nahe-Wein zu begeistern.
Die Nahe legt das oft als antiquiert empfundene Amt der Weinkönigin damit sehr progressiv aus und begründet die Entscheidung mit dem Wunsch nach Gleichberechtigung. So sollen Vorurteile abgebaut und die Fachkenntnisse und Fähigkeiten der Bewerber und Bewerberinnen in den Vordergrund gestellt werden. Als Vorbild wird die Region Mittelrhein genannt, die das Amt bereits im vergangenen Jahr genderneutral ausgeschrieben hatte.
Interessenten und Interessentinnen dürfen sich bis zum 01. August 2023 schriftlich bei Weinland Nahe e.V. bewerben. Hierfür sollen sie eine kurze persönliche Vorstellung an [email protected] schicken. Vielleicht wird dann nach Charles 2023 noch ein weiterer König gekrönt?
Das Deutsche Weininstitut (DWI) äußert sich auf Nachfrage von WEINWIRTSCHAFT in Bezug auf eine mögliche gesamtdeutsche Weinmajestät männlichen Geschlechts wie folgt: »das Deutsche Weininstitut steht der Frage zu männlichen Bewerbern für das Amt einer Deutschen Weinhoheit grundsätzlich offen gegenüber. Ein männlicher Bewerber müsste sich allerdings erst als höchste Weinmajestät auf regionaler Ebene durchsetzen und von dem Anbaugebiet zur Wahl der Deutschen Weinhoheit entsendet werden. Er müsste sich dann nicht von einer Prinzessin vertreten lassen. Im Vorfeld wäre es allerdings auch noch erforderlich, gemeinsam mit allen Gebietsweinwerbungen die Bedingungen zur Zulassung zur Wahl der Deutschen Weinkönigin zu ändern.« VM