Champagne beschließt die Ernte-Höchstbeträge für 2022 (Foto: peterschreiber.media/stock.adobe.com)
Champagne beschließt die Ernte-Höchstbeträge für 2022 (Foto: peterschreiber.media/stock.adobe.com)

Champagne stockt auf

Um die gestiegene Nachfrage des Markts bedienen zu können, stockt die Champagne den vermarktbaren Hektar-Höchstbetrag für die Ernte 2022 auf. Das Comité-Champagne legte 12.000 kg/ha fest, wie das Comité Champagne (CIVC) berichtet. Damit liegt der Hektar-Höchstertrag um 2.000 kg/ha höher als im vergangenen Jahr und ist gleichzeitig der höchste seit 2007. 

Weiterhin wurde vom Exekutivausschuss des Comités ein neues Instrument zur Regulierung der Weinbauproduktion eingeführt, das ab dem Jahrgang 2022 in Kraft tritt. Das Prinzip besteht darin den Winzern einen »Kredit für die verzögerte Auslagerung der Reservebestände« zu gewähren, wenn die geernteten Trauben eines Jahrgangs plus die vorhandene Reserve der Vorjahre nicht ausreichten, um den vom Comité festgelegten vermarktbaren Ertrag zu erreichen.

Heißt, der Winzer kann das Defizit quasi einem Minus-Konto bei dem Comité de Champagne anschreiben lassen, die ihm auf diese Weise einen Kredit gewährt. Wenn er im darauffolgenden Jahr Reserve-Überschüsse zu verzeichnen hat, werden diese mit dem angeschriebenen Betrag verrechnet. Bisher war dies nicht möglich. Ziel sei es auch, damit das Gleichgewicht der Märkte zu gewährleisten, so das Comité gegenüber WEINWIRTSCHAFT. Die Ausschüttung von Reserven wird in der Champagne ausschließlich vom Champagner-Komitee genehmigt, z.B. im Falle von Missernten, wie 2021.

Gute Ernteaussichten

Darüber hinaus bestätigte der Exekutivausschuss eine Erhöhung der Mittel des Comité Champagne um mehrere Millionen Euro. Die Mittel sollen für Forschung und Entwicklung an den beiden Versuchsstandorten bereitgestellt werden, um den Sektor angesichts der klimatischen Herausforderungen zu unterstützen.
Gemäß Angaben von David Chatillon, Präsident der Union des Maisons de Champagne und Co-Präsident des Comité Champagne, hat die Region im ersten Halbjahr 2022 130 Mill. Flaschen verkauft. Dies sei ein Anstieg von 13,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Der Export legte mit 79,6 Mill. Flaschen um 16,8 Prozent zu. Da der Markt wieder anziehe, gehe man für 2022 von einer realistischen Absatz-Prognose von 352 Mill. Flaschen aus.

Erste Ernteprognosen der Appellation würden am 20. August bekanntgegeben, denn es sei mit einer frühen Ernte zu rechnen. Bisher sehe es, bei weniger als 9 Prozent Verlust durch Frost und Hagel, nach einer guten Ernte mit einem durchschnittlichen agronomischen Potenzial von 14.500 kg/ha aus. ITP

Ausgabe 8/2024

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